Welchen Wert dieses Frühlingsgemüse bereits für unsere Vorfahren hatte, ist aus dem Spruch
„Iss Porree im Frühling und Bärlauch im Mai, dann haben die Ärzte das nächste Jahr frei“ ersichtlich. Mit dem Trend zu natürlichen Lebensmitteln und Wildkräuterküche ist der Bärlauch wieder zu unverhofften Ehren gekommen.
Als große Bereicherung auf unserem Teller mit den verschiedensten Zubereitungsmöglichkeiten ist Bärlauch aber auch wirklich eine bärenstarke Pflanze, die vor allem der Blutreinigung dient.
Im Vergleich zu Knoblauch besitzt sie wesentlich mehr schwefelartige ätherische Öle, die eine stark entgiftende Wirkung auf unseren Organismus haben.
Besonders für unseren Darm ist diese keimhemmende bzw. keimtötende Funktion des Schwefels ein wahrer Segen. Deshalb kann eine Bärlauchtinktur-Kur sowohl bei einer Candida Überbesiedlung als auch nach einer Antibiotikakur sinnvoll sein.
Wer unter Blähungen leidet, sollte sich häufig an dieser wertvollen Frühlingspflanze gütlich tun, die allerdings nur vor der Blüte genutzt wird und die sich später wieder in den Boden zurückzieht.
Noch ein Vorteil: der regelmäßige Verzehr bzw. eine kurmäßige Anwendung können sich so wie Knoblauch günstig auf unseren Blutdruck auswirken und neben einer entsprechenden Lebensweise und vor allem genügender Bewegung Arteriosklerose vorbeugen.
Bärlauch kann man sich natürlich auch in den Garten holen. Ein lockerer, humusreicher Boden und ein feuchter, schattiger Standort sind wichtige Voraussetzungen für seine Wuchsfreude.
Wer ihn in der Natur pflückt, muss ihn gut kennen, um einer fatalen, ja sogar tödlichen Verwechslung mit Maiglöckchen und Herbstzeitlose vorzubeugen.
Den knoblauchartigen Geruch des Bärlauchs kann man allerdings gar nicht verkennen. Weiters besitzt jedes Blättchen im Gegensatz zu den giftigen Gegenspielern einen eigenen Stängel, der aus dem Boden wächst. Die Blattunterseite ist leicht silbrig. Die Pflanze ist mit einem kleinen Zwiebelchen versehen, die Blüten sind weiß und sternförmig.
Wer frische Frühlingskräuter liebt, hat mit dem Bärlauch allemal seine Freude. Im getrockneten Zustand gibt er nicht mehr viel her, man kann ihn aber auf Vorrat auch einfrieren. Dazu schneidet man ihn klein und mixt ihn mit etwas Olivenöl kurz durch. Die Paste streicht man dann ca. 1cm dick auf eine rechteckige Platte, deckt sie mit Frischhaltefolie ab und gibt sie in den Gefrierschrank. Nach etwa 3 Stunden kann man x-beliebig große Würfel abschneiden, die man wiederum einzeln in Frischhaltefolie wickelt und gemeinsam in einer Tüte aufbewahrt. Die Teilstücke können dann bei Bedarf weiterverarbeitet werden,
z.B zu einem leckeren Brotaufstrich!
Dazu brauchen wir:
1 Würfel Bärlauchpaste oder 2 Hände voll frischen Bärlauch
1 kleine Kartoffel
Etwas frisch geriebenen Meerrettich
Kräutersalz
1-2 Eßlöffel Sauerrahm
½ Packung (125g) Frischkäse
Frischen Bärlauch klein hacken, gepellte Kartoffel abkühlen lassen und pressen. Mit allen weiteren Zutaten kurz pürieren. Diese Paste schmeckt wunderbar aufs Brot aber auch als Fülle für Schlutzkrapfen, für Nudel oder Kräuterknödel.
Zwiebel-Bärlauchbaguette
Zutaten:
½ kg Weizenmehl
1 Päckchen Germ
¼ l Milch
50g zerlassene Butter
½ Zwiebel fein geschnitten und in Butter geröstet
1 Handvoll Bärlauch, fein geschnitten
Kräutersalz
Das Mehl in die Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde machen. Die, in warmer Milch aufgelöste Hefe hinein geben und 10 Minuten zugedeckt gehen lassen. Die übrigen Zutaten unterrühren und den Teig gut durchkneten. Weitere 30 Minuten gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat. Den Teig in r4 gleich große Teile teilen, zu Stangen formen, auf ein bemehltes Backblech legen, schief einschneiden und nochmals 15 Minuten gehen lassen. Mit Wasser bestreichen und mit Sesam bestreuen. Bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen. Die Brote sind durch, wenn sie beim Klopfen auf der Unterseite hohl klingen.
Tipp: Dasselbe Rezept kann natürlich auch mit anderen Kräutern ausgeführt werden.