Bitter macht fitter

Mit Nachdruck möchte ich diesen "Merksatz" wiederholen und damit vor allem die KursteilnehmerINNEN von "Lehrmeisterin Natur" auf meinem Blog willkommen heißen.

Das Bildungsangebot, das seit vielen Jahren vom Südtiroler Bauernbund aufgegriffen wird, erfreut sich immer noch regen Zuspruchs und zeigt, dass das Interesse an einer einfachen und natürlichen Lebensweise nicht nur anhält, sondern im Wachsen begriffen ist.

Vielleicht ergibt es sich ja irgendwann, den vielen grünen Schätzen aus der Apotheke der Natur bei einer Kräuterwanderung oder gleich in meinem Garten zu begegnen und diese dadurch immer besser kennenzulernen.

Zwecks Termine empfehle ich, ab und zu auf meiner Webseite unter der Rubrik "VERANSTALTUNGEN" vorbeizuschauen, wo ihr dann konkret über die einzelnen Themen und die Abwicklung informiert werdet.

 

Um jedoch meinem heute gewählten Titel Genüge zu tun, nehme ich euch gleich in die Welt der Bittermittel mit. Und davon gibt es genug!

 

Einigen von ihnen begegnen wir ja tagtäglich, auch wenn es anfangs gar nicht so scheint.

 

Denn manchmal verbergen sich Bitterstoffe recht gut hinter Aroma- und Scharfstoffen, so dass diese nicht immer auf den ersten "Biss" auszumachen sind.

 

Wie beim Ingwer zum Beispiel, der ein typischer Vertreter der "amara aromatica" gilt.

 

Bei der scharfen und teilweise recht verkrüppelt anmutenden Knolle handelt es sich um das horizontal kriechende und weit verzweigte Rhizom der schilfartigen Ingwerpflanze, deren Blütenstiel direkt dem Wurzelstock entspringt und in einer Ähre mit gelben, purpurfarben eingefassten Blüten endet.

 

Obwohl im tropischen Klima beheimatet, hat der Ingwer in den letzten Jahren vermehrt seinen Platz auch in unserer einheimischen Küche gefunden.

Ja mehr noch: er wird teilweise schon bei uns angebaut.

 

Und das ist gut so!

 

Denn die sogenannten Gingerole (Scharfstoffe) der Pflanze unterstützen die körpereigenen Abläufe auf vielfältige Weise.

 

So dienen sie der Anregung des Speichelflusses, die Gallensekretion und der Darmperestaltik, weshalb besonders Menschen mit eingeschränkter Verdauung (Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Verstopfung, Durchfall, Blähungen) hellhörig werden sollten.

 

Gegen Übelkeit und Reisekrankheit kann man präventiv Ingwertee trinken oder beim Autofahren eine dünne Scheibe Ingwer am inneren Handgelenk befestigen.

 

Muskelkater und Gelenkschmerzen nehmen vor einer Einreibung aus einem Esslöffel Olivenöl und 4 Tropfen ätherischem Ingweröls oder manchmal sogar nur vor einfachen Kompressen mit Ingwertee Ausreiß.

 

Weil Ingwer Entzündungen entgegenwirkt und Schleimhäute bzw. Abwehrkräfte stärkt, gilt er auch als ideales Erkältungsmittel.

Eine heiße Honigmilch mit Ingwer kann bei Husten Linderung bringen.

 

Weiters ist seine krebshemmende Wirkung als Antioxidans ein Grund mehr, den Ingwer in Maßen, dafür aber regelmäßig im Speiseplan zu integrieren.

 

Dabei ist die frische Knolle dem pulverisierten Trockenextrakt  und beim Kauf eine Ware mit seidig glänzender Schale vorzuziehen.

 

Ingwer eignet sich in der Küche als Würze für Suppen, Eintöpfe und Soßen.

In Kombination mit Kürbisgerichten bringt Ingwer das gewisse Etwas und steht auch für diverse Süßspeisen bzw. zum Kandieren einsatzbereit.

 

Kleinkinder, Schwangere und Menschen mit Nierenentzündung bzw. Gallensteinen sollten auf den Verzehr von Ingwer verzichten!

 

Für Menschen, die leicht frieren, sei zum Schluss noch ein alkoholfreier Punsch empfohlen, der den Kreislauf ankurbelt und den Organismus von innen her so richtig aufheizt.

 

Dazu wird ½ l Apfelsaft mit 3 Gewürznelken, einem kleinen Stück Zimtrinde, ein paar zerstoßenen Koriandersamen und 2 Scheiben Ingwer kalt aufgesetzt und bis zum Siedepunkt erhitzt.

Vor dem Abseihen lässt man das ganze ¼ Stunde zugedeckt durchziehen.

Durch den natürlichen Fruchtzucker des Apfelsaftes schmeckt das Getränk auch ohne weitere Beigabe von Zucker sehr gut, was figurbewußte Menschen besonders freuen wird.

Wer dennoch nicht auf etwas Süßes verzichten möchte, kann dazu ja ein paar Glückskekse (Gewürzkekse) nach dem Rezept von Hildegard von Bingen naschen.

Ob selbstgemacht oder gekauft, entscheiden Sie selber!

 

Eine gute Zeit wünsche ich so oder so!

 

lg md sm xs