Brotzeit
Brotzeit
Gartenbesucher erkundigen sich immer wieder nach meinen Brotrezepten. Dem möchte ich nun Folge leisten und Sie, liebe Leser und Leserinnen mit den entsprechenden Tipps versorgen.
Eines vorweg: ich gehöre nicht zu jenen Köchinnen, die sich strikt an Rezepturen aus den Büchern halten. Da vertraue ich lieber meinem Bauchgefühl und meiner Erfahrung.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch betonen, dass wir im Sinne der Nachhaltigkeit, zuerst die zu Hause gelagerten Lebensmittel aufbrauchen sollten, anstatt immer wieder neue zu kaufen. Sollte das Rezept zum Beispiel nach Buttermilch verlangen, können alternativ Milch, Joghurt, Quark, Kefir oder auch Wasser eingesetzt werden. Sind z.B. Nüsse als Zutat angegeben, kann in Ermangelung dieser, auf entsprechende Alternativen wie Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Sesam ausgewichen werden. Ebenso ist die Berücksichtigung der Resteküche angebracht, die zwei Fliegen auf einen Streich schlägt. Denn Kartoffelbrei, Polenta oder das Gemüse vom Vortag halten das Brot länger saftig und frisch.
Zum Würzen verwende ich vorzugsweise Kräutersalz. Aber auch Brotklee (Zigeunerkraut), Koriander, Kümmel, Fenchel, Brennnesselsamen…dürfen zum Einsatz kommen.
Wer sein Brot mit Dinkel- oder Vollkornweizenmehl bäckt, kann hierfür Frisch- oder Trockenhefe verwenden. Für Brote aus Weißmehl reicht manchmal auch Backpulver. Schwere Teige aus Roggen brauchen als Triebmittel einen Teil Sauerteig. Für Brotbackanfängerinnen ist das schon relativ kompliziert. Deshalb möchte ich mich in diesem Beitrag auf ein Rezept mit Germ (Hefe) beschränken.
Der langen Rede kurzer Sinn und schon geht`s los!
Für einen 1/2kg schweren Brotlaib nimmt man die entsprechende Menge an Dinkel- oder Vollkornweizenmehl. Für diese Menge reichen 20g Hefe, die zuerst in 100ml lauwarmem, leicht gezuckertem Wasser angesetzt und für ca. 30min. zum „Gehen“ gebracht wird.
Inzwischen vermischt man das trockene Mehl mit 2 gehäuften Teelöffeln Salz, 2 EL Sonnenblumenkernen und evt. mit 50g Buchweizenmehl und mit einer mittelgroßen geraspelten Karotte. Wer sich für ein würziges Jausebrot entscheidet, wird über eine geschmackliche Aufwertung durch in Butter gerösteten Zwiebelwürfel überrascht sein.
Nach der oben beschriebenen Ruhezeit wird das Germwasser, gemeinsam mit 1 EL Olivenöl und weiteren 250ml lauwarmem Wasser dem Mehl zugefügt und alles zu einem homogenen Teigballen zusammengeknetet. Man bedenke, dass Vollkornmehl viel Wasser „schluckt“ und deshalb nach der entsprechenden Ruhezeit von ca. 30min. an einem warmen Ort eine festere Konsistenz aufweist.
Nun sollte der Teig in der zugedeckten Schüssel das Volumen verdoppelt haben. Er wird nochmals kurz zusammengeschlagen und dann auf ein, mit Backpapier ausgelegtem Blech in Form eines Laibes platziert. Wer möchte, kann auch kleine Teigbällchen abstechen und daraus Laibchen formen. Dabei die Hände gut befeuchten.
Diese Rohlinge sollten wiederum für ca. 20 Minuten „aufgehen“, bevor sie in das, auf 180 Grad vorgeheizte Backrohr geschoben werden. Auf der untersten Schiene sorgt ein Gefäß mit heißem Wasser für die notwendige Dampfbildung, die eine aromatische Brotkruste garantiert.
Je nach Größe sind die Brotlaibe nach 25- 45 Minuten fertig. Die Klopfprobe an der Unterseite gibt den richtigen Zeitpunkt an. Es klingt so, als wenn man an eine Tür klopfen würde.
Die vorgeschlagene Backzeitangabe bezieht sich auf meinen Heißluftherd. Bei Ober- und Unterhitze muss man diese gegebenenfalls abändern.
Gutes Gelingen wünsche ich euch allen und freue mich auf die eine oder andere Rückmeldung!