Rund 20.000 Mal atmen wir täglich meist unbewusst ein und aus. Dabei reagiert unser Atem sensibel wie ein Seismograph auf Gedanken, Worte, Bewegungen und Emotionen.
Durch Anspannung, Sorgen, Stress, einengende Kleidung, Bewegungsmangel und schlechte Körperhaltung tendiert unsere Atmung im Laufe des Lebens immer mehr zu verflachen.
Das Zwerchfell, ein Muskelbogen unterhalb der Lungenflügel, der für das Ansaugen des Sauerstoffes zuständig ist, verliert zunehmend an Beweglichkeit.
Somit sinkt die vom Körper aufgenommene Luftmenge, die Lungenfunktion wird eingeschränkt. Dies wiederum wirkt sich negativ auf den gesamten Organismus aus. Man fühlt sich kraftlos und gerät sprichwörtlich leicht außer Atem.
Eine gezielte Atemtherapie kann laut entsprechender Studien zu mehr Belastbarkeit und größerem Wohlbefinden führen.
Folgende Übungen eignen sich zum Entspannen für zwischendurch:
1. ZUR RUHE KOMMEN (Ziel: den Atem verlängern)
Sich auf einen Stuhl setzen, Beine hüftbreit aufstellen. Augen schließen. Die Hände übereinander auf das Brustbein legen. Den Atem kommen und gehen lassen. (10 Züge)
Hände wandern weiter zum Magen und nach 10 Zügen weiter unter den Bauchnabel (wieder 10 Züge). Allmählich wird der Atem ruhiger und tiefer und ist in den gesamten Körperpartien wahrnehmbar.
2. DIE KÖRPERMITTE ÖFFNEN (Ziel: die Atemwege weiten)
Mit den Beinen beckenbreit hinstellen, Knie locker halten. Die Hände drei Fingerbreit unter den Bauchnabel übereinander legen. Den Atem nachspüren und einfach fließen lassen. Sobald er ganz regelmäßig ist, beim Einatmen Arme mit den Fingerspitzen weit nach außen öffnen. Mit dem Ausatmen die Hände wieder zur Leibmitte zurück schwingen. Ein bis zwei Atemzüge so verweilen. Die Übung wieder von neuem beginnen und mehrmals wiederholen.
3. UM DIE EIGENE ACHSE SCHWINGEN (Ziel: Gelenke aktivieren und entspannen)
Füße hüftbreit und parallel aufstellen. Ruhig ein- und ausatmen. Nun die Arme abwechselnd nach links und nach rechts schwingen, dabei das Atmen nicht vergessen! Die Füße bleiben am Boden fixiert. Die Schwünge werden allmählich weiter, die Knie gehen locker mit. Langsam auspendeln und ruhig weiter atmen.
4: DAS GÄHNEN ÜBEN (Ziel: den Körper mit Sauerstoff versorgen)
In Sitzposition die Füße parallel und hüftbreit auseinander stellen. Die Arme in alle Richtungen strecken, in der Bewegung aber weich bleiben. Während die Arme nach vorne gehen, wölbt sich der Rücken leicht nach hinten. Nun herzhaft gähnen, bis ein „Sättigungsgefühl“ erreicht ist.
Im Atmen spiegelt sich die Art des Lebens wider. Lassen wir ihn und damit unser Leben wieder leichter fließen!
Das wünsche ich Ihnen für das kommende Jahr und dazu ein gutes Durchhaltevermögen bei den verschiedenen Vorsätzen.