Dufter Garten
„Düfte sind wie die Seele der Blumen, man kann sie fühlen, selbst im Reich der Schatten“
Gerüche bestimmen unseren Alltag.
Ob uns ein Duft stört oder anlockt, hängt nicht nur von unserer momentanen Stimmungslage ab, sondern lässt sich in Form von Erinnerungen ein Leben lang aus dem Langzeitgedächtnis abrufen.
Als wichtiges Sinnesorgan fungiert die Nase als Tor zur Außenwelt und leitet Duftstoffe an unser Gehirn weiter.
Ätherische Öle, die gut verpackt in den unterschiedlichsten Pflanzenteilen schlummern, sind etwas ganz besonderes und dienen der Pflanze als Schutz vor UV-Strahlung und möglichen Angreifern sowie als Lockmittel zur Fortpflanzung.
Um sie chemisch zu gewinnen, bedarf es aufwendiger Verfahren. Eine davon ist die Wasserdampfextraktion.
Die ätherischen Öle verschiedener Zitrusfrüchte zum Beispiel, die man als Kopfnoten bezeichnet, werden häufig durch die Kaltpressung der Fruchtschalen gewonnen, wobei die Ausbeute relativ hoch ist.
So können sie im Gegensatz zu verschiedenen Blütenölen kostengünstig vermarktet werden.
Als eines der teuersten Öle hingegen wird das Rosenöl gehandelt. Es ist ein sehr komplexes Öl und enthält mehr als 400 chemische Verbindungen.
Rosenöl wird den Herznoten zugeschrieben.
In schweren Zeiten ist es ein idealer Begleiter, um Ängste zu lösen, Trost und Hoffnung zu spenden.
Düfte haben großes Potential und vermögen Körper, Geist und Seele in einem harmonischen Ganzen miteinander zu verbinden.
Ein Grund mehr, uns auch bei der Gartengestaltung mit der entsprechenden Auswahl an Pflanzen daran zu erinnern.
Das große Sortiment an duftenden Kräutern, Blumen, Sträuchern und Bäumen kann manchmal die Wahl zur Qual werden lassen. Darum ist es wichtig, bereits im Vorfeld die eigenen Bedürfnisse kritisch zu hinterfragen.
Wer zum Beispiel gern kocht, wird sich eher an alle möglichen Gewürzkräuter herantasten, die für eine selbstgerührte Gesichtscreme nicht unbedingt in Betracht kommen.
Ob man sich nun letztendlich für einen Lebkuchenbaum, einen Bauernjasmin, einen Wermut oder einen Schnittknoblauch entscheidet, hat auch mit dem zur Verfügung stehenden Platz zu tun.
Wie auch immer, Balkonkisten oder andere Gefäße erweisen sich ebenfalls als guter Standort für Duftpflanzen.
Ein paar ganz klassische davon, die sich nicht nur dekorativ und bienenfreundlich zeigen, sondern auch genutzt werden können, möchte ich hier aufzeigen. Die wichtigste Voraussetzung bei den meisten Duftpflanzen ist ein sonniger Standort.
Kleinwüchsige Lavendelarten gibt es in heller und dunkler Blütenfarbe. Sie finden Verwendung in der Küche, in der Floristik oder in der Naturkosmetik. Außerdem sind sie aus Stecklingen leicht selbst zu ziehen. Dieser Lavendel ist absolut winterhart und sollte im Frühling weit zurückgeschnitten werden, da er aus dem Holz austreibt.
Thymian findet man als Bodendecker oder als krautigen Halbstrauch mit verschiedenen Blattformen, Farben und Düften.
Thymus vulgaris ist hierbei die robusteste Art und sollte in keiner Hausmittelapotheke zur Behandlung von Husten, zur Stärkung des Immunsystems, für desinfizierende Bäder, zur Unterstützung der Verdauung oder bei Harnwegsinfektionen fehlen.
Basilikum ist aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken und als Lippenblütler wie alle vorher beschriebenen Exemplare eine gute Bienenweide. Auch hier gilt es wiederum auf den eigenen Geschmack zu vertrauen. Ob man sich für den spritzigen Zitronenbasilikum, den edlen Zimtbasilikum, den kleinwüchsigen Griechischen Basilikum, den klassischen Genoveser-Basilikum, den rotlaubigen Basilikum, den Strauch- oder Bergbasilikum entscheidet, letztendlich wird man mit allen eine ganze Gartensaison Freude haben, vorausgesetzt, dass die Blütentriebe regelmäßig entfernt werden.
Diese können übrigens jedes Kräutersalz mit ihrem würzigen Geschmack aufpeppen.
Apropos Basilikum! Da sein Duft in unserer Vorstellung Sommer pur symbolisiert, will ich ihm in meinem nächsten Beitrag einen eigenen Auftritt geben und erprobte Rezepte mit euch teilen.
Darum lieber Leser, liebe Leserin, bleibt einfach dran!