Einen besinnlichen und guten Advent
Advent
A – annehmen, auch den, der dir nicht passt
D – da sein füreinander
V – vertrauen, dass alles gut wird
E – entdecken, was wichtig ist
N – neu beginnen, auch wenn du gestern gescheitert bist
T – tragen helfen denen, die deine Hilfe brauchen
Bei der Textsuche für eine kleine Weihnachtsfeier mit Senioren bin ich unlängst auf diese meditativen Gedanken gestoßen, die ein Stück Lebenshilfe in unsere aufgewühlte und unsichere Zeit bringen können. Es wäre vermessen, zu glauben, damit alle Probleme dieser Welt zu lösen. Aber ist es nicht schon viel, wenn wir uns in Familie, in der Nachbarschaft, in der Dorfgemeinschaft, im Bekanntenkreis aufrichtig um ein gutes Miteinander bemühen? Mit Erstaunen dürfen wir dabei immer wieder erfahren, dass der Segen, der unserem Handeln innewohnt, uns irgendwann selbst wieder berührt.
Es ist wohl wie bei jener Kerze aus einer bekannten, symbolträchtigen Geschichte, die sich anfangs vehement wehrt, durch ihre kleine Flamme gegen die Dunkelheit anzukämpfen. Zu groß ist die Sorge um ihr äußeres Erscheinungsbild und um das eigene Schicksal. Erst nach langem Zureden kann sie sich schließlich überwinden, ihrer Bestimmung Folge zu leisten. Nachdem sie also den einen, alles verändernden Schritt wagt und sich entzünden lässt, erfährt sie letztendlich ihre eigene Vollendung in den Augen und in den Herzen derer, die ihr Licht nach ihrem Erlöschen noch weiter reflektieren. Mit ihrer mutigen Entscheidung, nicht nur Wachs und Docht zu bleiben, ist es ihr gelungen, ihr Umfeld heller und wärmer zu machen.
Im Hinblick auf das nahende Weihnachtsfest gibt es vieles, wie wir zur Freude und zum Segen für Menschen tun können, die unserer Hilfe besonders bedürfen. Vielleicht ist es ein kranker Angehöriger, vielleicht ein einsamer Nachbar oder gar ein kleines Kind, das für das kostbare Geschenk von Zeit und Zuwendung dankbar ist? Manchmal liegt das gute Miteinander auch in ganz banalen Alltagssituationen, die durch unser Lächeln, eine kleine Aufmunterung, durch ein ehrliches Lob, durch Toleranz oder ein offenes Ohr positiv beeinflusst werden können.
Ja, manchmal sind es gerade jene unerwarteten Gesten, die unser Herz besonders tief berühren. Wie unlängst der kleine Adventskalender meiner im Ausland lebenden Tochter, der termingerecht als Brief ins Haus geflattert kam und mit folgendem Begleittext versehen war:
Bleib einmal stehn und haste nicht, und schau auf`s kleine stille Licht.
Hab einmal Zeit für dich allein, zum reinen Unbekümmert-Sein.
Lass deine Sinne einmal ruhn und hab den Mut zum Gar-Nichts-Tun!
Lass diese wilde Welt sich drehn und hab das Herz, sie nicht zu sehn.
Sei wieder Mensch und wieder Kind und spür, wie Kinder glücklich sind.
Dann bist, von aller Hast getrennt, du, auf dem Weg hin zum Advent.
So lassen Sie mich meinen heutigen Beitrag mit den hoffnungsvollen Worten der zeitgenössische Theologin Andrea Schwarz abschließen und Ihnen meinerseits segenreiches Handeln und eine friedvolle Zeit wünschen!
„Dazu sind wir eingeladen – und das ist die Chance – den Advent leben, den Stern aufgehen lassen, das Wort hören, der Sehnsucht Raum geben – und der leisen Stimme, die da sagt: “Fürchte dich nicht!„