Gegen Husten und Schnupfen sind viele Kräuter gewachsen

Unsere Kräuter- Hausapotheke hält für Erkältungskrankheiten viele hilfreiche Pflanzen und Rezepturen bereit. Gerade jetzt im Februar, wo sich an manchen Tagen bereits der Vorfrühling erahnen lässt, ist der schroffe Wechsel von warm und kalt häufig der Grund für Infekte mit Schnupfen und Husten.

Eine vitalreiche Kost, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, entsprechende Bekleidung nach dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung“ und viel Flüssigkeit in Form von Wasser bzw. Kräutertees wie Holunder- Lindenblüten oder Hagebutten, stärken nicht nur die körpereigenen Abwehrkräfte sondern auch unsere Schleimhäute.

Trotz aller Vorsicht sind wir gegen Erkältungen leider nicht gefeit. Es macht Sinn, bereits bei den ersten Anzeichen schnell zu agieren, um die Störung in eine gute Schiene zu bringen.
Plötzlich auftretenden Halsschmerzen begegnen wir am besten mit einem kalten Quarkwickel. Auch das Gurgeln mit Salbeitee bzw. mit einer Kochsalzlösung kann größere Beschwerden abwenden.
Ein wärmeansteigendes Fußbad ist allemal hilfreich, um einen Infekt abzuwenden oder sich bei kalten Füßen davor zu schützen.
Dem Husten wird im Anfangsstadium am besten mit schleimhaltigen Pflanzen wie Huflattich, Spitzwegerich, Malve, Stockrose und Eibisch begegnet.

Letzterer ist Spitzenreiter in dieser Pflanzenfamilie. Dabei hat die Wurzel die größte Heilwirkung. Sie wird im Kaltauszug zubereitet, damit die Stärke nicht verkleistert.
Und so wird`s gemacht: Auf 1/4l Wasser gibt man 2 Tl klein gehackte Eibischwurzel, lässt den Ansatz für mindestens 2 Stunden ausziehen, seiht dann ab und erwärmt auf Trinktemperatur. Mit Honig gesüßt sollte der Tee in regelmäßigen Abständen und in kleinen Schlucken zugeführt werden.

Das Isländisch Moos besitzt in unserer Volksmedizin einen großen Stellenwert. Es handelt sich hier um eine Flechte, die auf unseren Almwiesen (nicht zu verwechseln mit dem Baumbart!) zu finden ist. Als Schleimdroge wirkt sie wie die anderen Vertreter auch, nicht nur gegen Entzündungen im Mund- und Rachenbereich, sondern vermag auch Magen und Darm zu beruhigen. Zudem besitzt sie wie der Spitzwegerich pflanzliche Antibiotika. Durch ihre Bitterstoffe kann sie die Verdauungstätigkeit unterstützen.

Ein Hustensirup, der auch von Kindern gern getrunken wird und leicht herzustellen ist:
1 schwache Hand voll Isländisch Moos mit kaltem Wasser zustellen, 2 Stunden stehen lassen. Den Sud, in dem sich ein Teil der Bitterstoffe gelöst haben, verwerfen. Nochmals mit ca.150ml Wasser übergießen, langsam zum Kochen bringen und 100g braunen Zucker zufügen. Für ca. 5 Minuten weiter köcheln, dann wegstellen und etwas abkühlen lassen. Mit einem Esslöffel Honig vermischen, gut verrühren und in eine braune Flasche abfüllen. Dieser Sirup ist ca. 1 Jahr haltbar. Es empfiehlt sich aber trotzdem, ihn nur bei Bedarf und in kleinen Mengen zuzubereiten. Vor der Einnahme kann der Sirup auch mit etwas Zitronensaft versetzt werden.
Eine gute Möglichkeit mit doppelter Wirkung : den Sirup durch einen ausgehöhlten schwarzen Rettich laufen zu lassen. Die Senföle des Rettichs wirken auch antibiotisch!

Bei zähem Schleim empfiehlt sich der Einsatz von saponinhaltigen Pflanzen wie Primelwurzel (Himmelschlüssel) oder Alantwurzel. Besonders ältere Menschen mit einer chronischen Bronchitis können davon profitieren. Gemischt mit Fenchel und Anis sind sie ein hervorragender Hustentee. Fälschlicherweise liegt die gängige Meinung vor, dass bei Huflattich und Himmelschlüssel die größte Heilkraft in den Blüten steckt. Dem ist leider nicht so! Wie bereits erwähnt, verwendet man bei den Himmelschlüsseln in erster Linie die Wurzel (aus Naturschutzgründen in der Apotheke kaufen!) und beim Huflattich die Blätter.

Bei krampfartigem Husten leistet das ätherische Öl des Thymians Hilfe. Besonders gut wirkt er auch bei Kindern. So wird er z.B. bei Keuchhusten und asthmatischen Anfällen mit Erfolg eingesetzt. In Verbindung mit Süßholzwurzel verstärkt sich die Wirkung des Tees und erhält zugleich eine süßliche Note.

Bei Schnupfen empfehlen sich Nasenduschen mit Kochsalzlösung. Auch das Inhalieren mit Kamille oder mit den verschiedenen ätherischen Ölen wie Eukalyptus bzw. Latschenkiefer, Fichte, Tanne usw. kann zum Abschwellen der Nasenschleimhäute beitragen.
Es macht Sinn, sich bereits fertig zusammengestellte Mischungen aus der Apotheke zu besorgen, um Kosten zu sparen. Weiters sind auch Duftlampen zu empfehlen.
Nicht vergessen, für eine gute Luftfeuchtigkeit in den Räumen zusorgen! Dazu können auch feuchte Tücher oder Wasserschalen neben Wärmequellen beitragen.

Zum Schluss möchte ich noch das Rezept eines einfach herzustellenden Brustbalsams anbringen, der sowohl bei Husten aber auch zum besseren Durchatmen dienen kann:
50ml Olivenöl werden erwärmt und darin 1 schwacher Teelöffel Bienenwachslinsen aufgelöst. Immer wieder umrühren. Sobald sich das Öl abgekühlt hat 20 Tropfen einer Bronchialmischung von ätherischen Ölen einrühren. In ein Salbentiegelchen abfüllen. Der Balsam kann unter der Nase oder auf dem Brustkorb eingerieben werden.

Ein warmer Wachswickel unterstützt die Maßnahme. Im Gegensatz zu anderen Wickeln behält das Bienenwachs durch die Körperwärme eine konstante Temperatur und duftet wunderbar nach Honig.
Der Wachswickel ist leicht selbst herzustellen.
Dazu legt man ein Stück dünnes Leinentuch (Taschentuch) mit einer Wachsplatte (Mittelwand, die man sich beim Imker besorgen kann) in eine Bratpfanne und setz den Deckel drauf. Auf kleinster Warmstufe oder neben dem Holzherd schmelzen. Das nunmehr mit Wachs getränkte Tuch entfernen und erkalten lassen. Vor jeder Anwendung muss es zwischen zwei Wärmflaschen oder mit dem Fön erwärmt und wieder weich gemacht werden.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern meiner Beiträge viel Gesundheit und Freude bzw. wache Augen für das bevorstehende Frühlingserwachen!

lg md sm xs