Heckenrose und Hagebutte

Auf meinen Streifzügen durch Wald und Hain begegnen mir immer wieder die Früchte der Heckenrose, die unweigerlich den vor der Tür stehenden Herbst ankünden.
Ja, es wird langsam Zeit, die letzten Vorräte für den Winter zu sammeln und zu verarbeiten.
Auch im Garten gibt es noch genügend Kräuter, die für ein gesundes Kräutersalz oder für einen leckeren Kräutertee geschnitten und getrocknet werden müssen.
Doch zurück zur Hagebutte. Wer im Garten genügend Platz hat, kann sich überlegen, ob er seinen Gartenzaun nicht mit einem Heckenrosenstrauch verschönern möchte. Während die zartrosa Blüten im Frühjahr die Gemüter von Mensch und Insekten erfreuen, liefern die knallroten Beeren im Spätherbst einen willkommenen Vitaminspender für rauhe und kalte Wintertage. Und gut schmecken tun sie obendrein!
Hagebutten geben einen vorzüglichen Tee ab. Für die Trocknung werden sie entweder auseinander geschnitten und von den Kernen befreit oder aber mit den Kernen konserviert. Dann ist es allerdings wichtig, beim Aufguss die Früchte in einen Teebeutel zu füllen, damit keine Irritationen durch die Härchen entstehen. Als Mischtee vertragen sie sich am besten mit etwas herben Kräutern oder fermentierten Brombeerblättern.
Im gekauften Tee wird die Hagebutte meistens mit Hibiskusblüten gemischt. Diese unterstützen Farbe und Geschmack.
Ein edler Tee für besondere Augenblicke ist die Mischung aus 2 Teilen Malvenblüten, 2 Teilen Rosenblüten (ungespritzt!), 2 Teilen Johanniskraut und 1 Teil Melisse.

Einen würzigen Tee für kalte, lange Winterabende erhält man mit folgender Komposition:
4 Teile Apfelschalen (ungespritzt)
3 Teile Hagebutten
3 Teile Kloatzen (getrocknete Birnen)
3 Teile fermentierte Brombeerblätter
1 Teil Gewürznelken
1 Teil grob zerkleinerte Zimtstangen 1 Prise feingeriebene Muskatnuß
Damit sich das Aroma voll entfalten kann, sollte der Tee auf Vorrat hergestellt, in einer Dose aufbewahrt und vor Gebrauch geschüttelt werden.

Im Strauch der Heckenrose verbirgt sich eine wahre Hausapotheke. Der Gehalt an Vitamin C zum Beispiel ist 20mal höher als der von Zitrusfrüchten. Von den weiteren Vitaminen sind besonders das Provitamin A, aber auch Vit. B und E hervorzuheben. Zusätzlich bergen Hagebutten ein beachtliches Potential an Mineralstoffen, an Eisen, an Pflanzensäuren und Pektin. Hagebutten stärken die Abwehrkräfte, wirken gegen Durchfall und regen die Harnproduktion an.
Um all diese wertvollen Inhaltsstoffe einzufangen, müssen die Früchte richtig reif sein. Am besten ist es, wenn sie bereits einmal Besuch von Väterchen Frost hatten. Trotzdem sollten sie nicht zu reif sein.
Eine sehr beliebte und ziemlich bekannte Zubereitungsart ist das Einkochen der Hagebutten zu Mus. Die Verarbeitung sollte möglichst schonend erfolgen, da das Vitamin C sehr hitzeempfindlich ist. (Aus diesem Grunde Zitronensaft nur dem abgekühlten Tee beifügen!)
Ausgekernte Hagebutten werden in einem Steinguttopf zusammengedrückt und mit etwas Wasser bedeckt. Wenn sie weich sind, streicht man sie durch ein Sieb und vermischt die Masse mit derselben Menge Zucker. Das Mus nur erwärmen, auf keinem Fall kochen.
Der Haken an der Geschichte: diese Zubereitungsmethode garantiert keine endlos lange Konservierung, obwohl das Mus im Kühlschrank mehrere Wochen aufbewahrt werden kann.

Ein wertvoller Tipp: neueste Studien belegen die Wirksamkeit der Hagebuttenkerne gegen Arthrose. Entsprechende Medikamente gibt es in der Apotheke!

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