Ich träum`mir einen Traum

 

Wusstest du schon, dass eine Ratte 40 Stunden am Stück zu schwimmen vermag, wenn sie in einen offenen Kanal fällt?

Stürzt sie hingegen in einen Wassertank mit glatten hohen Wänden, gibt sie ihren Kampf ums Überleben bereits nach einer halben Stunde auf und muss in der Folge jämmerlich ertrinken.

 

Das Phänomen, das hier beschrieben wird, heißt Hoffnung und folgender Spruch unterstreicht deren Stellenwert für unser irdisches Dasein:

 

„Verlierst du dein Geld, dann verlierst du viel.

Verlierst du deine Freunde, dann verlierst du viel mehr.

Verlierst du deine Hoffnung, dann verlierst du alles!“

 

Vor allem in Zeiten wie diesen, wo große Verunsicherung herrscht und so viele Menschen keine Perspektiven mehr haben, ist es wichtig, an ein neues Morgen zu glauben.

 

Wie sonst könnte es gelingen, einen, für sich selbst akzeptablen Weg zu finden, der gleichzeitig als bestmöglicher Schutzpanzer dient?

Denn nichts wirkt sich verhängnisvoller auf unsere Psyche aus als das Gefühl der Macht- und Sinnlosigkeit.

 

Wir tun also gut daran, das Feuer der Hoffnung täglich neu zu schüren, in einer Zeit, wo wir scheinbar nichts mehr beherrschen und wo sich das meiste unserer Kontrolle entzieht.

Es ist sozusagen der Nährboden für die Selbstbestimmung, jenem Instrument, das uns entscheiden lässt, was uns momentan gut tut oder was wir ändern könnten, damit es uns besser geht.

 

Der Auszeit am Palmenstrand nachzutrauern bringt nichts!

 

Sich alternativ aber eine kleine, gemütliche Kuschelecke für zuhause schaffen, kann wie eine Aufladestation wirken.

 

Der Wunsch nach dem "Gut-Essen-Gehen“ muss im Lockdown ein frommer Wunsch bleiben. Von der Unzufriedenheit wird der Bauch jedoch auch nicht voll!

Sich daheim etwas Leckeres zuzubereiten, liebevoll den Tisch zu decken und es sich bei einem Glas Wein gut gehen zu lassen, das ist das andere und kein noch so gefährliches Virus der Welt besitzt die Macht, uns daran zu hindern!

 

Eine Prise mehr an Zufriedenheit und Kreativität kann folglich nicht schaden, um den Alltag nicht einzig und allein auf VERZICHT und EINSCHRÄNKUNGEN herunterzubrechen.

Gerade deshalb, weil es so ist, müssen wir unsere Kräfte mobilisieren und alle Möglichkeiten ausschöpfen, die unser Herz mit hoffnungsvollen Erfahrungen "füttern".

 

Sie sind schließlich der Nährboden für eine neue Zukunft.

Eine Zukunft, wie ich sie mir träume und die, damit wir uns recht verstehen, keinesfalls dort anknüpft, wo wir bei Ausbruch der Pandemie aufgehört haben.!

 

Eine Zukunft der Menschlichkeit, der Gerechtigkeit und der Brüderlichkeit für alle Menschen auf diesem Planeten.

Wie das gehen soll, höre ich da bereits zweifelnd fragen?

 

Indem wir alle bei uns selber anfangen, lautet meine überzeugte Antwort.

 

Eine hilfreiche Gebrauchsanweisung für die zugegebenermaßen äußerst anspruchsvolle Aufgabe findet sich im Gedicht von Peter Rosegger, dessen bin ich mir sicher!

 

 

Ein bisschen mehr Frieden und weniger Streit,

ein bisschen mehr Güte und weniger Neid,

ein bisschen mehr Wahrheit immerdar

und viel mehr Hilfe bei jeder Gefahr.

 

Ein bisschen mehr Wir und weniger Ich,

ein bisschen mehr Kraft, nicht so zimperlich.

Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass,

ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre doch was!

 

Statt immer nur Unrast ein bisschen mehr Ruh,

statt immer nur Ich ein bisschen mehr Du.

Statt Angst und Hemmung, ein bisschen mehr Mut

und Kraft zum Handeln, das wäre gut.

 

Kein Trübsal und Dunkel, ein bisschen mehr Licht,

kein quälend Verlangen, ein froher Verzicht.

Und viel, viel mehr Blumen während des Lebens,

denn auf dem Grabe, da blüh`n sie vergebens!

 

lg md sm xs