In Zeiten wie diesen: Bienen tragen keinen Mundschutz

Naturgerechtes Garteln ist in!

 

Bis zu einem bestimmten Punkt, werden die einen sagen.

Wo nämlich die Unordnung anfängt, da hört der Spaß auf!

 

Diese Einstellung kann ich wohl nachvollziehen,denn es ist wirklich nicht immer so einfach, dass Mensch, Tier und Pflanze miteinander im Einklang leben.

 

Doch wären wir manchmal nicht entspannter, auch mal etwas wachsen zu lassen, was aus unserer Sicht nicht dorthin gehört? Ein angeknabbertes Blatt ist übrigens auch kein Weltuntergang und Käfer oder Raupen lassen sich manchmal auch ganz gut händisch in Schach halten.

Die Giftspritze ist wahrlich eine schlechte Alternative, bei der die Nahrungskette und unsere Gesundheit einen hohen Preis zu zahlen haben.

 

Wer seinen Garten als Schlachtfeld missbraucht, wird den Kampf mit der Natur  über kurz oder lang sowieso verlieren.

 

Da ist es von vornherein weiser, sich mit ihr zu versöhnen und bestmöglich zu pflegen und zu behüten.

 

Das spart zudem eine Menge Stress und eröffnet manchmal ganz neue Horizonte.

 

Wenn wir das Miteinander der verschiedenen Lebewesen geschickt managen, kann unser Garten nicht nur zu einem kreativen Lernort sondern auch zu einem spannenden Freilichtkino werden.

 

Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge, Eidechsen, Igel...sie alle erfreuen uns dann mit ihrem emsigen Treiben und sind zuverlässige Mitarbeiter für das Ökosystem.

Dort, wo es Wasser gibt, könnten sich vielleicht auch einmal eine Würfel- oder ein Ringelnatter, Frösche, Kröten und vor allem Libellen einstellen.

 

Neben all diesen Nützlingen gibt es natürlich auch solche, die uns manchmal ganz schön in Rage bringen.

Schnecken zum Beispiel oder Läuse, Raupen, Käfer und Ameisen.

 

Da gilt es natürliche Gegenspieler zu fördern und nach mechanischen Maßnahmen Ausschau zu halten.

Ein spezielles Flies gegen die Kohlfliege z.B. , ein Kartonkragen beim Porree gegen die Lauchmotte, Schafwolle als Barriere gegen Schnecken oder Backpulver gegen Ameisen.

Auch die richtige Mischkultur hilft mit, dass Pflanzen voneinander profitieren und sich gegenseitig schützen.

 

Das oberste Gebot muss immer die Unterstützung und Förderung der Naturpolizei sein!

Marienkäfer, Flor- und Schwebefliegen, Fledermäuse, Schlupfwespen, Ohrwürmer und andere mehr, haben zum Beispiel die Läuse zum Fressen gern.

Wer zusätzlich aktiv werden möchte, nimmt den Strahl des Gartenschlauches oder einen 24stündigen Brennnesselauszug, der unverdünnt auf die befallenen Pflanzen aufgespritzt wird.

 

Bei Schnecken ist guter Rat meistens noch teurer.

Laufenten sind eine gute Wahl, aber nicht für jeden Garten geeignet.

Mit Hochbeeten lässt sich das gefräßige Volk um einiges dezimieren.

Auch Bierfallen stehen in meiner Gunst, aber die beste Methode ist allemal, sich abends auf Schneckenjagd zu begeben und diese von Hand abzusammeln.

Rindenstücke, große Blätter oder Bretter sind ideale Verstecke von Schnecken, so dass man sie dort tagsüber problemlos entfernen kann.

Bei besonders gefährdeten kleinen Pflänzchen (Bohnen, Basilikum..) stülpe ich in ihrer ersten Wachstumsphase auch mal ein Einmachglas darüber, um sie des Nachts vor den hinterlistigen Plagegeistern zu schützen.

Besonders wichtig: immer morgens den Garten gießen!

Das hilft nicht nur gegen Schnecken, sondern auch gegen Pilzerkrankungen und Fäulnis.

 

Wo alles nichts mehr hilft und unser Gartenlatein zu Ende ist, bleibt nur noch ein Stoßgebet zum Himmel.

Schaden kann es bestimmt nicht und einen Versuch allemal wert!

 

Gebet eines Gärtners

Herrgott, richte es so ein,

dass es täglich von Mitternacht bis drei Uhr früh regne,

aber langsam und warm, weißt du, damit es einsickern kann;

doch soll es dabei nicht auf Rosen, Steinkraut,

Sonnenröschen, Lavendel und andere Blumen regnen,

die dir in deiner unendlichen Weisheit

als trockenliebende Pflanzen bekannt sind –

wenn du willst, schreibe ich es dir auf einem Blatt Papier auf;

ferner soll die Sonne den ganzen Tag scheinen,

aber nicht überallhin-

zum Beispiel nicht auf Spierstrauch und Enzian,

noch auf Funkie und Rhododenron

und auch nicht zu stark;

dazu möge es viel Tau und wenig Wind geben,

genug Regenwürmer, aber bitte keine Blattläuse,

Schnecken oder gar Mehltau

und einmal pro Woche sollte es verdünnte Jauche

mit Hühnermist regnen.

Amen

 

lg md sm xs