In Zeiten wie diesen: Das Loslassen lernen

 

Auch das gehört zu unserem Erdenleben dazu: es gibt Zeiten der Freude und Zeiten der Trauer, Zeiten der Angst und Zeiten der Hoffnung, Zeiten der Fülle und Zeiten der Leere, Zeiten des Erfolges und Zeiten des Mißerfolges.

Diese Liste könnte beliebig lang fortgeführt werden.

 

In Zeiten wie diesen, ist es vor allem das Loslassen, das uns in seiner ganzen Tragweite vor Augen geführt wird.

Wer einen lieben Menschen durch diesen hoch ansteckenden Virus verliert und sich von ihm gar nicht mehr verabschieden kann, erlebt unbeschreibliches Leid. Mit diesen Menschen fühle ich mich besonders verbunden und ihnen gilt mein ganzes Mitgefühl.

 

Diese Zeit des Loslassens erleben wir aber auch im Zusammenhang mit liebgewonnenen Gewohnheiten, Ritualen oder Bräuchen, die in unserer Kultur  jetzt rund um die Osterzeit besonders spürbar sind. Dazu gehören für mich vor allem die Gottesdienste.

 

Plötzlich gilt es zu erkennen, dass all das, was wir bis vor kurzem für selbstverständlich hielten, eine andere Dimension angenommen hat.

 

Dann sind da aber auch wieder Situationen, wo das Loslassen wünschenswert ist. Das Entrümpeln zum Beispiel, oder das Festhalten an Glaubenssätzen, die uns wertvolle Energie rauben.

 

Wo das Loslassen besonders wichtig ist, davon können  Menschen mit träger Verdauung ein Lied singen.

Darm und Verdauung bei Laune zu halten, das geschieht über die regelmäßige Bewegung (die jetzt leider eingeschränkt ist) oder über eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse.

In Zeiten wie diesen kein leichtes Unterfangen, wie jeder zugeben muss.

 

Hier kommt ein klitzekleines Superfood ins Spiel, das bei Verdauungsproblemen Abhilfe schaffen kann.

Die Rede ist vom Leinsamen.

 

Seine botanische Bezeichnung Linum utitatissimum deutet bereits an, dass der "Allernützlichste" jede Menge an Vorzügen und Einsatzmöglichkeiten bietet.

Ob im Brot, Müsli, als Ganzes in der Tasse oder als Kompresse - die schleimhautschützenden und reizlindernden Eigenschaften des Leinsamen sind nicht zu doppen. Zudem liefern sie die Basis für das überaus wertvolle Leinöl.

 

Wenn Leinsamen im kalten Wasser quellen, (2EL auf 150ml Wasser) entsteht nach ca. 2 Stunden ein samtweicher und schleimhaltiger Auszug.

Das abgegossene Wasser pflegt die gereizte Magen-, Darm- und Mundschleimhaut. Sein Einsatz ist bei Gastritis, bei Sodbrennen oder zum Gurgeln bei Halsentzündung empfehlenswert.

 

Wer unter einer verstopften Nase oder unter einer Nasennebenhöhlenentzündung leidet, profitiert von einer wärmespeichernden Leinsamenkompresse, die beidseitig seitlich der Nasenflügel aufgetragen wird.

Dazu Wasser im Kochtopf erhitzen, Leinsamen dazugeben und einen schleimigen Brei kochen. Diesen fingerdick auf Stoff- oder Papierstreifen (Tempo) streichen und diese wiederum zu einer längliche Kompresse falten. Mit einem Wärmekissen abdecken.

Die Behandlung fördert den Abfluss des Schleims und nimmt den Druckschmerz.

 

Das Anlegen einer Kompresse ist ebenso für stillende Mütter bei Milchstau geeignet.

 

Leinsamen beinhalten bis zu 19% Schleimstoffe, die sich in der äußeren Samenschale befinden. In Verbindung mit Wasser (nicht mit Milch!) beginnen sie aufzuquellen und ihr Volumen um ein Vielfaches zu vergrößern.

 

Diesen Umstand können wir zur Behandlung sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall nutzen.

Wenn die Leinsamen in Verbindung mit genügend Wasser in den Dickdarm "flutschen", quellen sie mit dem noch weiter zugeführten Wasser auf (50g Leinsamen binden 1,5l Wasser) und vergrößern dadurch den Darminhalt.

Der Dehnungsreiz, der in der Folge entsteht, löst einen Reflux zur Darmentleerung aus. Diese kann durch die schleimige Gleitschicht des Abführmittels problemlos erfolgen.

 

An dieser Stelle muss nochmals darauf verwiesen werden, dass die Behandlung nur mit reichlicher Wasserzufuhr erfolgen darf. Ansonsten verschlimmert sich die Situation.

 

Kaum zu glauben, dass Leinsamen auch bei Durchfall punktet.

Der Grund hierfür erklärt sich schnell.  Leinsamen binden nämlich die überschüssige Flüssigkeit samt der vorhandenen Bakteriengifte, der Stuhl wird dicker und die Darmentleerung dadurch verlangsamt.

Der Vorsicht halber sei darauf hingewiesen, dass die vorgeschlagenen Hausmittel für Kinder oder für Menschen, die nicht genügend trinken, die an Darmverengungen, Tumoren oder Schluckbeschwerden leiden, tabu sind.

Zudem sollte man wissen, dass schleimhaltige Pflanzen die Aufnahme von Arzneimitteln verzögern können. Darum sollten sie auf allen Fällen in einem größeren zeitlichen Abstand zu den Medikamenten eingenommen werden.

 

Leinsamen sind Nährstoffpakete erster Güte

Sie enthalten knochenstärkendes Kalzium, herzschützendes Kalium, viel Magnesium und wertvolle Omega 3 bzw. Omega 6 Fettsäuren

Leinsamen wirken gefäßschützend, cholesterinsenkend und blutbildend.

 

Viele Gründe also, Leinsamen in Müslis oder im Porridge, einem ursprünglich aus Schottland stammenden Frühstücksbrei, einzuarbeiten.

 

Wie das geht?  Ich zeige es euch!

Man nehme 150ml Hafermilch/Kuhmilch oder Wasser und koche darin 40g kernige Haferflocken sowie 1,5EL geschrotenen Leinsamen.

Der Brei kann mit Äpfeln oder anderem Obst, Nüssen oder Mandeln, Zimt und Honig oder Agavendicksaft verfeinert werden.

Er ist als ideales wärmendes Frühstück oder als leichte Abendmahlzeit geeignet.

 

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