In Zeiten wie diesen: Der Kaffee ist fertig

 

Wer kann sich nicht an die angenehme Bassstimme des  Radiomoderators Elmar Gunsch erinnern, der samstagsmorgen mit dem  Lied "Der Kaffee ist fertig" viele Jahre lang zu seiner gleichnamigen Musiksendung einlud?

 

Wenn uns der Kaffee zum Frühstück ruft, dann bleibt in der Melitta- oder Espressomaschine etwas zurück, das wir landläufig als Kaffeesatz bezeichnen.

 

Wird dieser entsorgt, so landet er entweder im Müll oder auf dem Kompost.

 

Ich möchte behaupten, dass die zweite Variante wesentlich sinnvoller und nachhaltiger ist.

 

Aber es gibt auch eine dritte Möglichkeit, die uns gleichzeitig zu einem kostengünstigen Dünger verhelfen kann.

 

Dazu wird der angesammelte Kaffeesatz auf einem Backblech ausgebreitet und luftgetrocknet und anschließend in einem Glas aufbewahrt.

Bei Bedarf kann dieses Pulver dann auf den Wurzelballen gestreut und leicht eingeharkt werden.

 

Von der, beim Rösten entstandenen Huminsäure sind vor allem leicht oder stark säureliebende Pflanzen wie Geranien, Rosen, Beerensträucher, Hortensien, Azeleen, Zitrusfrüchte, Rhododendren oder Schwarzbeeren über den "Schuss" Kaffeesatz erfreut.

 

Tomaten hingegen profitieren von seinem Stickstoff-, Schwefel- und Phosphoranteil und danken es mit gesundem Laub, mit starkem Wuchs und mit aromatischen Früchten.

 

Wer seine Zimmerpflanzen mit hauseigenem Dünger verwöhnen möchte, sollte hierfür kalten Kaffee, 1:1 mit Wasser vermischt, wählen.

 

Dieselbe Mischung kann auch für eine natürliche Insektenbekämpfung zum Einsatz kommen.

Als Gießwasser ausgebracht, eliminiert sie die Larven der Trauermücken, die sich vorzugsweise im Wurzelballen einnisten und großen Schaden an den Wurzelhärchen anrichten können.

Viel zu oft und immer wieder wird im Garten mit chemischen Käulen gegen Blattläuse vorgegangen.

Warum nicht einen Versuch mit verdünntem Kaffee starten oder einen 24stündigen Ansatz der Brennnessel wählen? Letzterer kann mit einem kleinen Anteil an Schmierseife optimiert werden.

 

Kaffeesatz wirkt besonders anziehend auf Regenwürmer.

Diesen Vorteil kann sich der intelligente, faule Gärtner zunutze machen.

Denn während er oder sie mit einer aromatischen Tasse Kaffee im Liegestuhl die Seele baumeln lässt, übernehmen die fleißigen Tierchen die Lockerung des Bodens und die Zersetzung des organischen Materials.

 

"Last but not least" muss erwähnt werden, dass der Einsatz von säurebildendem Kaffeesatz nicht allen Pflanzen schmeckt.

Zwiebeln, Lauch, Karotten, Mangold, Petersilie, Sellerie, Obstbäume,Erdbeeren, Spargel...bevorzugen kalkhaltige und leicht basische Böden.

 

Gärtnerinnenhände sind oft stark strapaziert.

Kaum zu glauben, aber auch sie stehen auf Kaffeesatz!

 

Als pflegendes Peeling zum Beispiel, das unsere Hände nicht nur reinigt, sondern auch besser durchblutet.

Je nach Vorliebe wird das Kaffepulver mit Olivenöl oder Kokosfett gemischt, so dass die Rückfettung gewährleistet ist.

Wer dem Ganzen noch einen Teelöffel Honig beimischt, sorgt für eine weitere Streicheleinheit und profitiert gleichzeitig auch vom beruhigenden, pflegenden und entzündungshemmenden Effekt des flüssigen Goldes aus dem Bienenstock.

 

 

 

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