In Zeiten wie diesen: Erneuerung
Alles neu macht der Mai!
Auf den ersten Blick ist damit wohl die Erneuerung gemeint, die in der Natur von Tag zu Tag sichtbarer wird.
Aber eben nur auf den ersten Blick!
Denn diese Erneuerung betrifft genauso unsere eigene persönliche Reinigung.
Sie umfasst nicht nur den körperlichen Aspekt, sondern auch das kritische Hinterfragen von Verhaltensweisen, die der Gesundheit und dem Gemütszustand auf Dauer schaden.
Zu viel Arbeit, zu viel essen, zu viel materielles Denken, zu viel Egoismus versus zu wenig Schlaf, zu wenig Nahrung, zu wenig Bewegung, zu wenig soziale Kontakte…
In der Mitte liegt der „goldene Mittelweg“ und den zu finden, ist nicht immer leicht.
Das Ausbalancieren und Überdenken braucht Ruhe, braucht vor allem Zeit.
Vorraussetzung hierfür ist der gute Wille und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen.
Auch Weisheit und Eigenkritik sind gefragt, um herauszufinden, was in unserem Leben nicht so rund läuft.
Der schmerzvollste Weg zur Erkenntnis führt oftmals über einen Schicksalsschlag. Erst dann, wenn nichts mehr so ist, wie es war, gelangen wir zur Einsicht, worauf es im Leben wirklich ankommt.
In Zeiten wie diesen haben wir eine neue Lektion dazugelernt.
Es bleibt zu hoffen, dass sie unsere Denkweise Stück für Stück verändert, um die Zeiten danach im Positiven zu erneuern.
Sich über kleine Dinge zu freuen und sich bewusst sein, wie gut es uns eigentlich geht.
Wegkommen vom immer schneller, immer öfter, immer mehr!
Sich vom Ich zum Du hin orientieren und feinfühliger werden für die Nöte der anderen.
Toleranter sein, wenn etwas nicht so läuft oder wenn sich jemand nicht so verhält, wie ich mir das erwarte.
Sich in Dankbarkeit üben: jenen gegenüber, die sich für uns einsetzen, die sich bemühen, gute Entscheidungen zum Wohle der Gesellschaft zu treffen, die sich um unser gesundheitliches Wohl kümmern, die uneigennützig oder ehrenamtlich dazu beitragen, dass der christliche Gedanke von Liebe, Verantwortung und Mitgefühl in die Tat umgesetzt wird.
Alles neu macht der Mai!
Genießen wir den heutigen Sonntag im Garten, draußen in der Natur oder in unserer Wohnung!
Hören wir auf unser Herz, was es uns zu sagen hat.
Freuen wir uns über die kleinen Fortschritte, die uns die gewohnte Freiheit nach und nach zurückbringt.
Gehen wir mit unserer Gesundheit und mit der Gesundheit anderer achtsam um.
Vertrauen wir darauf, dass es eine Macht gibt, die unser aller Leben in ihrer Hand hält und uns nicht fallen lässt.
Die Macht der positiven Gedanken ist stärker als alle Angst vor Leid, Versagen und Tod.
Halten wir es mit dem englischen Staatsmann Thomas Morus, der im Mittelalter lebte und zu seiner Zeit ein Gebet voller Weisheit und Weitsicht formulierte.
Ein Gebet, das an Aktualität nichts verloren hat und laut eigener Aussage von Papst Franziskus sein ganz persönliches Gebet ist, das ihn die Bürde seines schweren Amtes tragen hilft und ihn in all seinen Entscheidungen begleitet.
Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,
und auch etwas zum Verdauen!
Schenke mir Gesundheit des Leibes,
mit dem nötigen Sinn dafür,
ihn möglichst gut zu erhalten.
Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die das im Auge behält,
was gut ist und rein,
damit sie im Anblick der Sünder
nicht erschrecke, sondern
das Mittel finde,
die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile nicht fremd ist,
die kein Murren kennt
und kein Seufzen und Klagen,
und lasse nicht zu,
dass ich mir allzu viel Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas,
das sich "Ich" nennt.
Herr, schenke mir Sinn für Humor,
gib mir die Gnade,
einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile. Amen.