In Zeiten wie diesen: Erntereif

 

Dank der länger und wärmer werdenden Tage gibt es für unsere grünen Energiebündel im Garten kein Halten mehr. Sie wachsen und wachsen und freuen sich, wenn wir sie fleißig ernten.

 

Ob Blätter, Blüten, Früchte oder Wurzeln, der Erntezeitpunkt richtet sich nach der Vegetationsphase der einzelnen Pflanzen.

 

Thymian und Rosmarin sind bereits abgeblüht, jetzt kommt wieder das Kraut dran!

Lavendel, Curry- und Olivenkraut stehen in den Startlöchern, ihre Blüten kann man nach Lust und Laune nutzen.

Andere, wie Ringelblume, Kornblume und Malve begleiten uns den ganzen Sommer über und werden nach und nach für Potpourris, Teemischungen, Salben, als Schönungsdrogen für die Küche...gepflückt.

 

So oder so, alle Kräuter gilt es gut zu beobachten und zum bestmöglichen Zeitpunkt zu ernten.

Schließlich wollen wir uns ja keine Arbeit umsonst machen.

An regnerischen Tagen gilt sowieso der Grundsatz: Finger weg!

Denn die Konzentration der Wirkstoffe ist das A und O für unsere Gesundheit und die ist an sonnigen Tagen allemal größer.

 

Als beste Erntezeit für die meisten Kräuter gilt der späte Vormittag, noch bevor die Mittagshitze richtig eingesetzt hat.

Wenn es nämlich zu heiß wird, beginnen die ätherischen Öle zu "verduften" und sich wie ein Sonnenschirm über die Pflanze zu legen.

Das ist die Taktik vieler mediterraner Pflanzen, die sich dadurch vor der ungebremsten UV Strahlung schützen.

 

Der Großteil der Kräuter weist kurz vor der Blüte am meisten Inhaltsstoffe auf.

 

Das sollten wir bei der Ernte von Thymian, Schnittlauch, Majoran, Salbei, Melisse und Minze bedenken.

Nicht so bei Oregano (Dost) und Bohnenkraut! Das Aroma ihrer Blätter verändert sich auch während der Blüte nicht.

 

Wer vom Basilikum länger was haben will, muss die Blütenansätze ständig auszwicken.

Nur so treibt die Pflanze fleißig nach.

Übrigens, die Blüten werden keinesfalls verworfen, sondern frisch in der Küche oder getrocknet im Kräutersalz verwendet.

 

Bei Minze schneidet man die Pflanze auf die halbe Länge zurück und pflückt die Blätter zum Trocknen einzeln vom Stängel. 

Die Melisse wird auf eine Handbreit über den Boden eingekürzt. Dadurch schützt man sie vor Mehltaubefall.

 

Wer Blüten wie Ringelblumen, Kornblumen, Malven oder Kamillen erntet, sollte die Phase des Blühbeginns berücksichtigen.

Derselbe Grundsatz gilt ebenso für Holunder und Lindenblüten, die im Mai und im Juni ihren Auftritt haben.

 

Wer es noch besser machen möchte, orientiert sich beim Ernten an Blatt- und Blüten- Frucht- und Wurzeltage des Mondkalenders.

 

Für Wurzeln, Samen und Früchte ist es vorerst noch zu früh. Diese werden von Sommerausklang bis in den Spätherbst hinein gesammelt.

In Samen ist die Wirkstoffkonzentration zur Mittagszeit am höchsten, zum Wurzelgraben erweist sich der frühe Morgen als besonders günstig.

 

Wer in Zeiten wie diesen an seine Vorräte denkt, kann sich im Winter nach Herzenslust daran laben.

 

Vielleicht bleibt ja sogar noch etwas zum Weiterschenken übrig.

Denn mit oder ohne Corona, in 7 Monaten ist schon wieder Weihnachten!

 

 

 

 

 

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