In Zeiten wie diesen: Gewußt wie!

 

Gewußt wie?

Wohl viele Menschen stellen sich in Zeiten wie diesen genau dieselbe Frage.

 

"Wie können wir das Virus bekämpfen?", rätseln die Wissenschaftler.

"Wann können wir unsere Betriebe wieder öffnen?", fragen sich die Unternehmer.

"Was können wir tun, um uns bestmöglich vor Ansteckung zu schützen?", möchten wir alle wissen.

 

Die Küchen- oder Kuhschelle, die umgangssprachlich unter dem Namen Osterglocke bekannt ist, findet eine ganz eigene Antwort zu den täglichen Herausforderungen ihres Seins.

 

Denn ihr Zuhause ist der Trockenrasen. Da hat sie es fürwahr nicht immer einfach, mit der vorherrschenden Hitze und Dürre zu Rande zu kommen.

Aber sie ist schlau und weiß, dass man sich gegen die unbarmherzigen UV-Strahlen mit einem silbergrauen Pelzmantel schützen kann.

Dieser sorgt zudem auch dafür, dass die Verdunstung heruntergefahren wird und die Pflanze somit nicht verdurstet.

 

Eine Taktik übrigens, die dem Edelweiß, der Königskerze, dem Habichtskraut, dem Huflattich...auch nicht fremd ist.

 

 

Wie jedes Jahr um diese Zeit blühen violettblaue Osterglocken in einer Kiste vor meiner Tür und weitere purpurrote und weiße als Zuchtform im Steingarten.

 

 

Ihre Präsenz führt mich unweigerlich in jene Kindheitserinnerungen zurück, die mit den Familienausflügen nach Castelfeder zu tun hatten.

Dank der Naturliebe meiner Mutter, die im "Arkadien Tirols" als junges Mädchen für mehrere Sommer als Ziegenhirtin unterwegs war und diese Gegend wie ihre eigene Westentasche kannte, wurde ich mit der Botanik des Trockenrasens schon relativ früh vertraut gemacht.

Dabei lernte ich Andorn und Kugelblume, Fünffingerkraut und Blutwurz, Wacholder und Weißdorn, Berberitze und Flaumeiche kennen und unterscheiden.

 

Den Südhang, voll mit Horsten von Osterglocken sehe ich noch ganz deutlich vor mir.

Leider hat diese Blütenpracht der Invasion der vielen Besucher, die heutzutage das Areal unter der Burgruine in Beschlag nehmen, weichen müssen, so dass man sie nur mehr vereinzelnt antrifft.

 

Aber Achtung! 

Osterglocken dürfen keinesfalls gepflückt werden.

Zum einen, weil sie unter Naturschutz stehen, zum anderen, weil sie giftig sind und sich folglich weder für die Vase noch für einen Kräutertee eignen.

Verantwortlich hierfür ist der Wirkstoff "Protoanemonin", der in allen Hahnenfußgewächsen zu finden ist.

Neben Dotterblume, Ranunkel, Christrose, Rittersporn, Lerchensporn, Scharbockskraut, Buschwindröschen und anderen mehr, gehört auch die Osterglocke zu dieser großen Pflanzenfamilie.

 

In der Homöopathie wird sie als "Pulsatilla" bezeichnet und sowohl in der Kinder- als auch in der Frauenmedizin hochgeschätzt.

 

Sie ist besonders für jene Konstitutionstypen geeignet, die in ihrem Wesen weich, anschmiegsam, sanft, liebenswürdig und anpassungsfähig sind. Damit entsprechen sie genau den Charaktereigenschaften der Küchenschelle und zwar nicht nur äußerlich, sondern auch mit der Eigenart, sich bei Unwetter tief zur Erde zu neigen und wenn alles vorbei ist, sich wieder aufzurichten.

 

Pulsatilla bietet sich als wirksames Schmerzmittel bei linksseitigen Ohrenschmerzen oder auch Zahnschmerzen an. Weitere Einsatzgebiete liegen im Bereich von Husten, Schnupfen, Mittelohr- und Bindehautentzündung.

 

Die Frauenheilkunde bedient sich ihrer unter anderem bei Regelstörungen und ausbleibender Fruchtbarkeit.

 

Margret Madejsky berichtet in ihrem "Lexikon der Frauenkräuter" ausführlich darüber und hält praktische Tipps für ihren Einsatz bei Blasenleiden, Weißfluss, Wechseljahrsbeschwerden, prämenstruellem Syndrom und a.m. bereit.

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