In Zeiten wie diesen: Jetzt wird`s knobelig

Falsch geraten, wenn ihr meint, dass ich euch heute mit einer "kniffeligen" Aufgabe betraue. Denn auch das könnte man unter dem Synonym "knobelig" verstehen.

 

Mir geht es vielmehr um die Vorstellung einer Pflanze, die zwar häufig zu finden und dennoch vielen unbekannt ist.

 

Die Rede ist von der Knoblauchsrauke, einer nach Knoblauch duftenden Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler.

Um die Verwirrung noch zu erhöhen, wird dieses Wildkraut auch als Hederich bezeichnet.

 

In der Mittelgebirgslage, in der ich wohne, hat die Knoblauchsrauke jetzt ihren großen Auftritt und lädt zum fleißigen Sammeln ein.

 

Aus diesem Zweck habe ich sie mir schon vor Jahren in den Garten gepflanzt, um bei Bedarf gleich darauf zurückgreifen zu können.

Aber Achtung: Wenn sie erst mal Schoten bildet, ist Vorsicht geboten. Dann sollte man schnell eine Schere zur Hand haben, denn nur so kann die unüberschaubare Aussaat verhindert werden. Aber aufgepasst: die Pflanze kann sich auch unterirdisch über Wurzelausläufer vermehren.

 

Im Wildwuchs kommt die Knoblauchsrauke vor allem in Büschen und Hecken, in lichten Laubwäldern, an Wegrändern, Böschungen oder auf Schuttplätzen vor.

 

Am besten entwickelt sie sich an halbschattigen und leicht feuchten Standorten.

Dort kann sie auch eine beachtliche Wuchshöhe von 40-100cm erreichen.

 

Der schwach kantige Stängel ist im unteren Bereich behaart. Die gekerbten Grundblätter sind nierenförmig, während sie nach oben hin dreieckig und unregelmäßig gezahnt erscheinen.

Über den endständigen traubigen Blütenstand freuen sich Bienen, Schwebfliegen, Käfer und Fliegen. Die einzelnen kleinen Blüten sind kreuzständig angeordnet und schmecken pfeffrig scharf.

Ihren Namen schuldet die Knoblauchsrauke dem intensiven Knoblauchduft, der sich aber erst beim Zerreiben der Blätter so richtig bemerkbar macht.

 

Als Heilpflanze spielt die Knoblauchsrauke keine übermäßig große Rolle, da ihre wertvollen Senföle flüchtig sind und beim Trocknen an Wirkung verlieren.

 

Ihr Gehalt an Vitamin A und C ist allerdings beachtlich und kann in der frühlingshaften Küche gut genutzt werden.

Ob als Spinat- oder Salatbeigabe, unter Kräuterquark oder Kräuterbutter gemischt, im Essig ausgezogen oder als Pünktchen auf dem I für alle möglichen Speisen, sind dem Geschmack und der Phantasie der einzelnen Köche und Köchinnen keine Grenzen gesetzt.

 

Die Zubereitung einer Kräuterbutter habe ich ja im gestrigen Beitrag bereits vorgestellt.

 

Ergänzen möchte ich die Verwendungsmöglichkeit um diese köstlichen Crepes, die mit einem grünen Salat gereicht, eine absolut vollwertige Mahlzeit darstellen.

 

Zubereitung der Crepes:

In 1/4 l Milch eine Handvoll Blätter der Knoblauchsrauke pürieren und ein paar weitere fein gehackte dazugeben. Darin 150g Mehl einrühren und 4 Eier untermengen. Diese jedoch nicht vollständig aufschlagen. Einen Schuss Mineralwasser mit Kohlensäure und 50g Parmesankäse hinzufügen, evt. noch nachsalzen.

Den Teig mindestens 1/4 Stunde quellen lassen.

In einer beschichteten Pfanne kleine Speckwürfel anbraten und 1/4 Teil des Pfannkuchenteiges darübergießen.

Den Deckel aufsetzen. Das macht den Pfannkuchen schön fluffig.

Dann umdrehen und die zweite Seite ebenfalls durchbacken.

 

Natürlich kann dieses Rezept auch als vegetarische Variante umgesetzt werden.

 

So oder so! Wem jetzt beim Nachlesen bereits das Wasser im Mund zusammenrinnt, sollte dieses Rezept sofort in die Tat umsetzen.

 

Dazu wünsche ich eine genussvolle Zeit!

lg md sm xs