In Zeiten wie diesen: Kreuzverkehrt
Kreuzverkehrt, so muten Zeiten wie diese tatsächlich an.
Nichts scheint mehr so zu sein, wie es vorher war und wir stehen täglich vor der Herausforderung, uns neu zu orientieren und zu organisieren.
Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit ist für viele von uns kaum auszuhalten.
Es fehlen uns nicht nur die Kontakte zu unseren Mitmenschen, sondern auch die gewohnten Spaziergänge, Bergwanderungen oder sonstige sportlichen Betätigungen.
Das "Herumlungern" zu Hause macht uns starr und verspannt.
Darunter leidet nicht nur unser Gemüt, sondern der gesamte Bewegungsapparat.
Bereits Pfarrer Kneipp mahnte die Menschen, für regelmäßige Bewegung zu sorgen und erklärte die Folgen von Untätigkeit in Form eines Gleichnisses:
"Wenn das Wasser immer ruhig und stille steht, wird es bald faul; wenn der Pflug nicht gebraucht wird, wird er bald rostig; wenn die Maschine lange der Witterung ausgesetzt ist und nicht verwendet wird, so wird sie bald ihren Dienst versagen. Sie wird zuletzt gebrechlich werden und zerfallen, ohne dass man sie gebraucht hat. Geradeso geht es mit dem menschlichen Körper."
Das "Kreuz mit dem Kreuz"! Jung und Alt können ein Liedchen davon singen und in Zeiten wie diesen vielleicht sogar zweistimmig!
Der Mangel an kontinuierlicher Bewegung, das viele Herumsitzen, aber auch Sorgen und Ängste bringen es mit sich, dass der Rücken schlapp macht.
Was also tun, um den Schmerzen Einhalt zu gebieten oder sie erst gar nicht aufkommen zu lassen?
Maßnahmen wie diese können helfen!
1. Bewegung mehrmals am Tag: Treppensteigen, Gymnastik auf der Matte am Boden oder im Stehen, kleine Spaziergänge rund ums Haus, Lockerungsübungen, Sitzbälle verwenden (z.B. beim Fernsehen)
2. Richtiges Heben und Tragen: schwere Gegenstände nie aus der Hocke aufheben, sondern immer die Muskelkraft der Beine nutzen. Beim Aufheben den Rücken gerade halten und das Gewicht nahe am Körper tragen und verteilen
3. Einseitige Körperhaltung vermeiden: diese immer wieder wechseln; während der Computerarbeit aufstehen, ein paar Schritte gehen, Lockerungsübungen , länger anhaltende Arbeiten auch zwischendurch stehend durchführen
4. Rückengymnastik und Stärkung der Bauchmuskulatur: viele Vereine führen diesbezügliche Kurse durch; auch Orthopäden und Physiotherapeuten zeigen entsprechende Übungen; im Internet gibt es sehr gute Filme, wo die einzelnen Übungen genauestens erklärt werden (z.B. Liebscher und Bracht) rückenfreundliche Sportarten: Tanzen, Radfahren, Wandern, Rückenschwimmen, Wassergymnastik, Skilanglauf
5. Höhe von Arbeitsflächen und Geräten (Staubsauger, Bügelbrett,, Computer...) der Körpergröße anpassen
6. Ruhe und Entspannung: Traumreisen (habe ich im Beitrag "Gedankenreise" vorgestellt), entspannende Musik, Muskelentspannung nach Jacobson; an der eigenen Grundeinstellung arbeiten (es ist nicht alles nur schlecht), an der eigenen Lebensgeschichte arbeiten und belastende Gedanken zu Ende bringen; Partnermassage, ätherische Öle und Düfte, die Beruhigung schenken oder die Stimmung heben (Zitrusfrüchte, Lavendel, Düfte des Waldes)
7. Geeignetes Schuhwerk: keine zu hohen Absätze, eventuell auch Einlagen, um falscher Körperhaltung (z.B. Skoliose) entgegenzuwirken
8. Entspannender Schlaf: evt. Matratze oder Kopfkissen wechseln; Schlafhygiene in Form von Licht- oder Temperaturverhältnissen, abends nicht zu schwer essen, nicht zu lange fernsehen, das belastende "Gedankenkino im Kopf" durch schöne Bilder oder gute Erinnerungen ausschalten
9. Übergewicht vermeiden: gegebenenfalls Intervallfasten (16 Stunden nahrungsfrei), viel Obst und Gemüse, fettarme, dafür aber knochenstärkende Lebensmittel; Lauch, Fenchel, Kresse, Sesam, Grünkohl, Brokkoli...haben viel Calcium; Sonnenlicht regt die Bildung von Vitamin D im Körper an und fördert somit wiederum die Aufnahme von Vitamin C
10. Optimistisch bleiben: Alles wird gut! Nicht nur Zeiten wie diese werden wir überwinden, sondern auch Rückenschmerzen lassen sich mit geeigneten Maßnahmen verbessern oder ganz beseitigen!
Das wünsche ich von ganzem Herzen und dazu noch einen wunderschönen Tag!