In Zeiten wie diesen: Lichtblicke

 

Lichtblick

Das Fenster ist geöffnet.
Es gibt mir einen Ausblick
und einen Einblick.

Es gibt mir eine Aussicht und
vielleicht auch eine Einsicht.

Es öffnet meinen Blick für eine Welt
außerhalb des engen Raumes.

In Jesus Christus hat Gott uns
das Fenster zu seiner unbedingten
und unendlichen Liebe geöffnet.

Welch eine Aussicht!


Welch ein Grund, um aufzuatmen und aufzustehen!

 

 

 

Es ist Frühling und es ist Ostermorgen.

Die Kirchen sind geöffnet, aber sie bleiben heute leer.

Kein gemeinsamer Festgottesdienst, kein Chorgesang, keine Festtagsmusik, kein Händeschütteln, um sich gegenseitig „Frohe Ostern“ zu wünschen.

 

Es scheint, der Corona-Virus hat sogar die Auferstehung im Griff.

 

Aber der Schein trügt, Gottseidank!

Denn als gläubige Menschen dürfen wir darauf vertrauen, dass Jesus lebt!

 

Wer Ihn finden will, der muss ihn suchen, und vielleicht auch anders, wie wir das üblicherweise gewohnt sind:

 

im erlösenden Anruf eines Pflegers, dass unser Angehöriger auf die Normalstation zurückverlegt worden ist,

im tiefen Aufatmen, dass sich der Verdacht einer Ansteckung nicht bestätigt hat,

im tröstenden Gedanken, dass der Schwerkranke nicht leiden musste,

im sorgenfreien Lachen eines Kindes, das seinen Großeltern über Skype vom Osterhasen erzählt,

in der tiefen Dankbarkeit, dass wir genug zum Essen, ein weiches Bett und ein Dach über dem Kopf haben,

im Erkennen, dass der Frühling unaufhaltsam Einzug hält…

 

Auch in Zeiten wie diesen dürfen und sollen wir das Leben feiern, mit jeder Faser unseres Herzens und einer tiefen Dankbarkeit, die uns im Alltag aufgrund unserer Geschäftigkeit und Selbstverständlichkeit so oft abhanden kommt.

 

Wer das Leben feiert, feiert auch Gott. Er ist der Urquell, der uns mit der Schöpfung und mit unseren Mitmenschen verbindet.

 

In Zeiten wie diesen haben unsere "Gottesdienste“  ganz andere, ungewohnte Gesichter.

 

Da ist die stille Welt um mich, der Sonnenschein und das Vogelgezwitscher, wenn ich auf der Bank im Garten sitze und ganz bei mir bin.

Da ist ein Brief oder eine persönliche Whatsapp-Botschaft, mit der ich meine Verbundenheit für einen Menschen zum Ausdruck bringe.

Da ist ein Botengang, den ich für einen hilfsbedürftigen Menschen erledige.

Da ist ein getätigter Telefonanruf, der jemanden für kurze Zeit die Einsamkeit vergessen lässt.

 

Wo ich Freude und Hoffnung mit Blicken, mit Worten oder mit Gesten teile, ja da diene ich Gott, da feiere ich Gottesdienst.

 

Das ist der Auftrag von Ostern!

So wie der Kirschbaum in meinem Garten zu neuem Leben erwacht, trotz allem und  gerade deshalb!

 

Frohe Ostern!

 

lg md sm xs