In Zeiten wie diesen: Ressourcen

 

Viele Nachrichten machen derzeit die Runde: gute, weniger gute und leider auch viele schlechte.

In Zeiten wie diesen sind die Herausforderungen und die Belastungen groß. Da tut es gut, wenn wir uns gegenseitig mit Gedichten, Botschaften und lustigen, berührenden oder verrückten Videofilmchen aufmuntern.

 

Heute morgen wurde mir von einer Nachbarin folgenden Text mittels whatsapp übermittelt: " DIE ERDE HAT UNS AUfS ZIMMER GESCHICKT, DAMIT WIR NACHDENKEN ÜBER DAS, WAS WIR ANGESTELLT HABEN."

 

Eine pädagogische Maßnahme, die wir noch alle aus unserer Kinderzeit kennen, scheint ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Gezwungenermaßen sind wir derzeit an unsere 4 Wände gefesselt. Betrachten wir diese Tatsache nicht ausschließlich als negativ, denn sie bietet endlich Raum, Regale, Schubladen und auch unsere Gedanken zu entrümpeln.

 

Plötzlich wird uns auf schmerzhafte Weise bewusst, dass im Leben nichts selbstverständlich ist.

Der materielle Wohlstand nicht, die Gesundheit nicht und unser Lebensstil auch nicht.

Letzterer ist eng mit den Ressourcen der Natur verbunden, die wir bislang mit  Selbstverständlichkeit angenommen und mit Leichtfertigkeit verschwendet haben.

 

Licht, Luft und Wasser sind jene Güter, ohne die kein Leben auf der Welt möglich wäre und deshalb unserer besonderen Fürsorge bedürfen.

 

Das ständige Streben nach oben macht indes vor deren Ausbeutung nicht halt. Der kollektive Wahn trotzt den Unkenrufen einzelner Spinner.

Es lebe die Welt der Superlative, auch wenn ein Großteil der Menschen auf dieser Erde kein Stück vom Kuchen abbekommt. Und es scheint, als würden jene Armen der Ärmsten doppelt bestraft. Denn sie sind es, die die Folgen unserer Verschwendung als erstes zu verspüren bekommen.

Ausbeutung der Bodenschätze, Abholzung der Regenwälder, verseuchte Gewässer und verschmutzte Luft, das ist das einzige, was unser Wohlstand für sie zurücklässt. Die Folgen lassen nicht lange auf sich warten.

Hungersnöte und Naturkatastrophen zwingen immer mehr Menschen, ihre Heimat zu verlassen und sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause zu machen.

Aber die Hoffnung ist trügerisch. Denn skrupellosen Schleppern und teilweise korrupten Politikern ist ihr Leben kein Schuss Pulver wert.

 

In Tagen wie diesen lässt ihr tragisches Schicksal an der türkisch-griechischen Grenze aufhorchen, wenngleich die unmenschlichen Ereignisse von Medien und uns selbst weitgehenst ausgeblendet werden. Schließlich können wir derzeit kein weiteres Leid ertragen, denn wir haben ja unsere eigenen Wunden zu lecken.

 

All diese Gedanken schwirren mir durch den Kopf und ich schwöre mir, fortan auch beim Werkeln im Haushalt das Thema Umweltschutz kritischer zu hinterfragen. Denn ich gebe es zu: auch ich musste abgelaufene Lebensmittel schon verwerfen, auch ich habe das Licht nicht ausgeschaltet, als ich den Raum wechselte, auch ich habe gedankenlos Wasser während des Zähneputzens verschwendet oder den elektrischen Teekocher aktiviert, während im Holzherd ein Feuer brannte.

Die Zeiten stehen auf Sturm.

Jetzt während dieser Coronakrise sowieso und vorher auch schon, weil ein kleines Mädchen die Welt gezwungen hat, endlich einmal gegen den drohenden Kollaps Stellung zu beziehen.

Die weltweiten Proteste vieler Jugendlicher finde ich mutig und gut. Handeln ist aber weitaus effizienter.  Wir alle sind gefordert, denn Schuldzuweisungen allein lösen keine Probleme.

 

So habe ich meinen Vorsatz heute gleich in die Tat umgesetzt und mir Gedanken gemacht, wie ich Wasser beim Kochen einsparen könnte. Das Ergebnis hat mich überzeugt. Denn während ich die  Blattrosetten des Löwenzahns unter fließendem Wasser wusch, stellte ich gleichzeitig ein Schaff in den Abguss. Dadurch konnte ich das verbrauchte Wasser ein zweites Mal nutzen und zwar als Gießwasser für meine Blumen.

 

Unsere übermäßige Wasserverschwendung erfolgt nicht aus Bosheit, vielmehr aus Gedankenlosigkeit.

Wie wir es besser machen und wo wir in unserem Alltag diese kostbare Ressource einsparen könnten, das gilt es ernsthaft zu überlegen: innerhalb und außerhalb unseres stillen Kämmerleins.

Hauptsache, dass wir gleich damit beginnen. Jeder und jede von uns!

 

lg md sm xs