In Zeiten wie diesen: Sommerkräuterfeeling
Egal ob für Warm- oder Kaltspeisen: frisches Grün und bunte Blumen bringen Würze und Farbe in die Sommerküche.
Die Tage werden zusehends länger und wärmer. Die Sommersonnenwende am 20. Juni ist nicht mehr weit.
Darüber freuen sich auch unsere Kräuter, die in diesem Zeitraum in Höchstform auflaufen.
Gerade deshalb heißt es bereits jetzt an den nötigen Wintervorrat zu denken, auch wenn uns überhaupt nicht danach zumute ist.
Optimale Konservierungsformen sind das Trocknen und das Einfrieren.
Wer in der kalten Jahreszeit weder auf Pesto noch auf selbstgemachter Suppenwürze verzichten will, darf meinen Rezeptvorschlag gerne ausprobieren.
Er lässt sich problemlos und mit minimalem Zeitaufwand umsetzen.
Dazu wählt man die gewünschten Kräuter (Basilikum, Petersilie, Giersch, Sellerie...), hackt diese klein und verarbeitet sie dann mit einem kräftigen Schuss Olivenöl im Mixer zu einer homogenen Masse.
Diese wird anschließend zentimeterdick auf einem rechteckigen Kuchenteller aufgestrichen, mit Frischhaltefolie abgedeckt und für mehrere Stunden eingefroren.
Anschließend Würfel in gewünschter Größe schneiden. Jeden einzelnen in Frischhaltefolie wickeln und alle gemeinsam in einem Gefrierbeutel aufbewahren.
So können die einzelnen Würfel handlich weiterverarbeitet werden.
Wer zum Beispiel Basilikumpaste für Pesto braucht, portioniert die Würfel entsprechend groß.
Nach dem Auftauen einfach die restlichen Zutaten beifügen!
Besonders lecker schmeckt auch ein Pesto aus den Blättern und Blüten der Kapuzinerkresse, die übrigens auch sehr gut in die Suppenwürze passen.
Getrocknete Kräuter eignen sich nicht nur für den Teeaufguss, sondern ebenso zum Aromatisieren von Gewürzöl und Gewürzessig.
Auch zur Herstellung von Kräutersalz ist es sinnvoller, auf getrocknete Ware zurückzugreifen. Dadurch werden die ätherischen Öle geschont und im Salz belassen.
Wer Frischkräuter verwendet, muss das feuchte Salz vor dem Konservieren lufttrocknen. Dadurch verpuffen viele der gesundheitlich wertvollen ätherischen Öle in der Luft.
Kräutersalze bieten ein weites Experimentierfeld, den Geschmacksrichtungen sind keine Grenzen gesetzt.
Mein Kartoffelgewürzsalz, das zu meinen absoluten Favoriten zählt, möchte ich wärmstens weiterempfehlen:
30g Petersilie, 10g Rosmarin, 10g Bohnenkraut, 2 Knoblauchzehen, 2 EL Zwiebelstücke, 5g Oregano, 3g Galgant, schwarzer Pfeffer, 100g Salz, 10g Sesam.
Alle Zutaten getrocknet einsetzen. Sesam vorher in der Pfanne anrösten, bis er zu puffen beginnt. Dann abkühlen lassen und untermischen.
Liebhaber von Farben und Blüten im Essen können auch Ringelblumen, Kornblumen, Malven, Nachtkerzenblüten, Goldmelisseblüten...mit ins Salz geben.
Apropos Blütenküche!
Folgende Kapuzinerkressebutter ist bei jeder Grillparty der absolute Hingucker.
Dazu Butter auf Zimmertemperatur bringen, gehackte Blüten und Blätter der Kapuzinerkresse untermischen und mit ein paar Tropfen Zitronensaft und einer Prise Kräutersalz abschmecken.
Mit feuchten Händen zur Rolle formen und in Butterpapier einwickeln.
Im Kühlschrank härten oder in der Tiefkühltruhe konservieren.
Die Farbstoffe der verschiedenen Blüten erheitern das Gemüt und punkten durch einen gesundheitlich hohen Stellenwert.
Lila Blüten von Schnittlauch, Lippenblüten von Basilikum oder die gelben Blüten der Rucola sind viel zu schade zum Wegwerfen und eignen sich als leckere Zutat in Salat, Quark, Reis...
Blühender Lavendel ist Sommerfeeling pur.
Nicht nur als Hingucker im Kräuterbeet, als Trockenblume oder als Füllmaterial macht er sich gut, sondern er punktet geschmacklich auch bei Süßspeisen.
Selbstgemachtes Lavendeleis gefällig?
Dann nichts wie ran!
Dieses Rezept krönt auch ungeübte Köchinnen mit Erfolg.
Man braucht hierfür 2 EL Lavendelblüten, 4 EL süßen Weißwein, 2 frische Dotter, 2 Eiweiße, 4 El Zucker, ½ Tl Vanillezucker, 125g Mascarpone, 150g Naturjoghurt
Die Lavendelblüten in Weißwein ½ Stunde ziehen lassen.
In einer Schüssel über dem warmen Wasserbad die Eidotter mit dem Zucker hellcremig schlagen.
Mascarpone und Joghurt vorsichtig unterrühren, ebenso den abgeseihten Lavendelwein und das steife Eiweiß.
In eine Kastenform füllen und mindestens 5 Stunden gefrieren lassen.
Vor dem Servieren das Eis in Scheiben schneiden und mit Lavendelblüten servieren.
Achtung: Für Suchtgefahr kann nicht gehaftet werden!
Was ich noch sagen wollte: auch meine Nachbarin (die beste von allen) scheint sich in der Blütenküche gut auszukennen und hat mir heute diesen süßen blumigen Gruß vorbeigebracht!