Johanniskraut für die Seele
Beitrag im RAI-Gesundheitsmagazin, November
Der sprachliche Begriff „aufhellen“ wird in verschiedenen Zusammenhängen benutzt, so z.B. auch in Verbindung mit unserem Gefühlsleben.
Daran erkennen wir, dass Licht und Stimmung voneinander abhängig sind und dass Lichtmangel zu depressiven Verstimmungen führen kann, so wie dies bei der so genannten Winterdepression der Fall ist.
In der spätherbstlichen Zeit, wo die Tage merklich kürzer werden, die warmen Temperaturen schwinden und die Natur ihre Wachstumsphase einstellt, macht sich bei vielen Menschen ganz leise eine gewisse Melancholie breit, die unseren Antrieb und unsere Leistungsfähigkeit bremsen. Wir werden leicht müde, sind gereizt und unausgeglichen.
Warum das so ist, hängt mit der vermehrten Melantoninausschüttung, dem so genannten Schlafhormon, das in der Dunkelheit gebildet wird, zusammen.
Und hier kommt das Psychopharmaka der Natur, nämlich das Johanniskraut, zu seinem wirkungsvollen Einsatz.
Der Hauptbestandteil dieser Pflanze, nämlich das Hypericin verstärkt die Wirkung von Licht auf den Organismus und reguliert die Melatoninproduktion in der Zirbeldrüse.
Weiters sorgt das Hypericin aber auch dafür, dass bestimmte Botenstoffe im Gehirn, wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin langsamer abgebaut werden, deren Mangel zu Nervosität, Unruhe und im schlimmsten Fall zu Depressionen führen kann.
Das Zusammenspiel aller Inhaltsstoffe, die wir in der Pflanze finden, macht seine beruhigende Wirkung und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten au.
An dieser Stelle sei allerdings auch erwähnt, dass manche Menschen auf Johanniskraut allergisch reagieren können. Zudem sei auch vor allzu langer Sonneneinwirkung gewarnt, die zu Sonnenbrand führen kann.
Während bei tieferen depressiven Verstimmungen immer ein Arzt/Ärztin zu Rate zu ziehen sind und die kurmäßige Anwendung mit standarisierten Präparaten aus der Apotheke durchgeführt werden soll, gilt der selbst gesammelte Johanniskrauttee aus dem ganzen Kraut als gutes Hausmittel gegen Nervosität und Schlafstörungen. Dabei kann man ihn auch mit anderen Beruhigungskräutern wie Melisse, Baldrian, Hopfen, Schlüsselblume usw. mischen.
Das Rotöl gehört ebenfalls zum Standart einer jeden Hausapotheke. Es wird zur Wundheilung eingesetzt und hilft auch sehr gut bei Verspannungen, Neuralgien, Hexenschuss, Kreuzschmerzen, Rheuma, Prellungen und Verbrennungen.
Dazu setzt man die frischen Blüten in einem kaltgepreßten Olivenöl an und lässt sie ca. 4 Wochen im Hellen, aber nicht in der prallen Sonne ausziehen. Sobald sich eine schöne rubinrote Farbe gebildet hat, können die Rückstände abgeseiht werden.
Das Öl ist maximal 2 Jahre haltbar.
Als Hautpflegemittel ist Johanniskraut sehr gut geeignet, da es gereizte und empfindliche Haut beruhigt und glättet.
Folgende Nährcreme ist als Tages- oder Nachtcreme geeignet.
30g Rotöl
5g Kakaobutter
15gLanolin
30g Orangenblütenwasser
5g Wachs