Kräuterkosmetik im Jahresreigen
Wie schnell doch die Zeit vergeht und schon befinden wir uns im Februar. Damit Sie aber auch über die verschiedenen Jahreszeiten hindurch gut mit heilender und pflegender Kräuterkosmetik versorgt sind, hier eine kleine Auswahl meiner Salben und Cremes!
Der Frühling mit seinem Wechselspiel von Wärme und Kälte ist für so manche Erkältung verantwortlich
Da kann die Thymiansalbe wertvolle Dienste leisten.
Zur Herstellung der Salbe, die nebenbei auch pflegend und entzündungshemmend bei unreiner und fettiger Haut wirkt, braucht man 100ml Thymianöl und 15g Bienenwachs.
Der Ölauszug ist schnell hergestellt. An einem warmen trockenen Tag werden die Blüten gemeinsam mit dem Kraut geerntet, etwas zerzupft und in einem Glas gemeinsam mit dem Öl an einem hellen Standort ausgezogen. Nach ca. 2-3 Wochen wird das Kraut entfernt und das Öl bis zum Gebrauch trocken und dunkel gelagert. Auf diese Art und Weise können auch andere Kräuter oder Blüten ausgezogen und zu Cremes oder Salben verarbeitet werden.
Die Zubereitung der Salbe erfolgt folgendermaßen:
Das Bienenwachs wird in einem feuerfesten Glas im Wasserbad bei 70 Grad geschmolzen, das Thymianöl hinzugefügt und gut verrührt. Die glatte Fettschmelze wird aus dem Wasser genommen und so lange gerührt, bis sie eindickt. Man füllt die Salbe in Tiegel, lässt sie abkühlen und verschließt sie gut. Die Creme muss kühl gelagert werden. Sie ist verschlossen ein Jahr haltbar.
Bei Husten kann man die Thymiansalbe auf der Brust auftragen. Darüber legt man ein Tuch oder etwas Heilwolle und hält das Ganze mit einer Bettflasche oder einem Kirschkernsäckchen warm. Mit dem richtigen Tee aus Eibischwurzeln, Gurgeln mit Salbei, Spitzwegerichhonig, Rettichsaft bzw. einer Inhalation (Eukalyptus, Kamille, Latschenkiefer..) kommt es zu einer raschen Besserung
Sommerzeit, Rosenzeit! Was gibt es da Schöneres, als den Rosenduft sogar auf der Haut zu spüren und sich mit einer Rosen-Gesichtscreme zu verwöhnen?
Dazu brauchen wir:
10g Lanolin anhydrid
5g weißes Wachs (Apotheke)
40g Rosenöl: Duftrosen aus dem Garten werden in Weizenkeimöl ausgezogen oder man kann auch das hochwertige und herrlich duftende Wildrosenöl von Weleda (blaue Flasche, Bioladen) verwenden
40g Rosenwasser (Apotheke)
2 Tropfen ätherisches Rosenöl (sehr teuer, da es für 1l Rosenöl 4000kg Rosenblätter braucht)
Zubereitung:
Und so wird die Creme gemacht:
Lanolin und Wachs schmelzen, Rosenöl dazugeben, alles miteinander erwärmen.
Dann das ebenfalls erwärmte Rosenwasser tröpfchenweise unterrühren.
Weiter so verfahren, wie bei der Handcreme beschrieben wird.
Das Rosenöl kann durch Geranium ersetzt werden.
Rosenöl steigert die Schnelligkeit des Geistes und fördert die Konzentration. Es wirkt regulierend auf Herz und Gefäßsystem, hat krampflösende und stimmungsaufhellende Eigenschaften. In der Kosmetik wirkt es erweichend, feuchtigkeitsspendend, anregend, straffend und desinfizierend.
Die ersten Herbststürme lassen unsere Hände rauh und spröde werden. Dagegen gibt es aber hilfreiche Kräuter wie Kamille, Melisse oder Ringelblume.
Während die Inhaltsstoffe der Kamille entzündungshemmend wirken und Wunden schneller abheilen lassen, verstärkt die Melisse diese Eigenschaften durch ihren stark beruhigenden und pflegenden Charakter.
Zwischen der Zubereitung von Creme und Salbe besteht ein wesentlicher Unterschied. Während die Salbe nur aus einer Fettphase besteht, haben wir es bei der Creme mit einem Fett- und mit einem Wasseranteil zu tun. Dies hat den Vorteil, dass Cremen nicht so sehr fetten, aber auch den Nachteil, dass sie in der Herstellung etwas komplizierter sind. Es bedarf nämlich eines Emulgators, der die zwei miteinander verbindet. Dazu eignet sich z. B. das Wollfett der Schafe, (Lanolin anhydrid) das man in jeder Apotheke kaufen kann.
Für unsere Melissen-Kamillen-Handcreme werden folgende Zutaten benötigt:
2 gehäufte Esslöffel Lanolin anhydrid
3 Esslöffel Kamillen-Ölauszug (siehe Thymianauszug)
2 Teelöffel Kamillentinktur
2 Tropfen ätherisches Melissenöl
Für die Tinktur werden die Kamillenblüten in 45%igen Alkohol
3 Wochen lang ausgezogen.
Zubereitung: Das Lanolin wird im Wasserbad geschmolzen und dann das Kamillenöl eingerührt. Die Fettphase vom Herd nehmen. In einem anderen Behältnis erwärmt man die Tinktur auf die gleiche Temperatur (ca. 60 Grad, Thermometer ist hilfreich) und rührt sie nun langsam evt. auch mit dem Mixstab auf niedrigster Stufe in das Fett ein. Es wird so lange gerührt, bis die Creme dick wird. Zum Schluss gibt man 2 Tropfen Melissenöl hinzu, vermischt alles gut und füllt die Creme in Tiegel. Sie sollte nach spätestens einem halben Jahr aufgebraucht sein.
Um den Reigen des Jahreskreises abzuschließen, sei die Ringelblumen-Nährcreme erwähnt, die uns besonders im Winter gute Dienste leistet.
Zum einen dient sie der Wundheilung, zum anderen macht sie rauhe Körperteile, wie zum Beispiel die Ellebögen oder die Füße samtig weich. Für bettlägerige Patienten ist sie ein wahrer Segen und für Menschen mit schweren Beinen und Venenproblemen ebenso. Trotzdem: in diesem Falle die Bewegung nicht vergessen!
Wie die Thymiansalbe kann auch die Ringelblumensalbe auf dieselbe einfache Art hergestellt werden. Ölauszug – Bienenwachs – fertig!
Die Nährcreme hingegen erfordert etwas mehr Zeit, dafür wirkt sie hervorragend und macht sie durch die Zugabe von Bienenhonig fast zu einer Wundercreme ( Feststellung meines fußballbegeisterten und ständig lädierten Sohnes Michi!).
Zutaten
5g Bienenwachs
20g Lanolin
50g Ringelblumenöl
40g Ringelblumentinktur
½ Tl Bienenhonig
2 Tropfen Propolis
Zubereitung: wie bei der Kamillen-Melissen-Handcreme