Löwenzahn, die Powerpflanze unter den Frühlingskräutern

Aberglaube, Magie, Rituale

Löwenzahn ist der Göttin der Finsternis namens Hekate zugeordnet. Seine Wurzel kann man deshalb sogar noch im November sammeln.
Die Schamanen Nordamerikas rauchten Löwenzahnblätter während ihrer Rituale, um damit Prophezeiungen zu erlangen.

Löwenzahnwasser soll zudem eine Wohltat für die Augen sein. Taraxacum officinale, die lateinische Bezeichnung, leitet sich vom Griechischen ab und bedeutet „taraxis“ Augenentzündung und „akoneai“ abheilen.
Für leicht beeinflussbare Menschen mit einem geringen Selbstwert soll der Löwenzahn die notwendige Erdung geben.

Dazu wird folgendes Glücksrezept empfohlen:

6 Wochen lang täglich 5 Tropfen Löwenzahntinktur eingenommen, gilt als ideale Kur, um verschüttete Bedürfnisse zu erkennen und zuzulassen.

Der richtige Sammelzeitpunkt

Die Hauptblütezeit liegt je nach Höhenlage zwischen April und Mai. Die Blätter für den Salat sollten natürlich bereits vor der Blüte, also im zeitigen Frühjahr geerntet werden. Je größer sie werden, umso mehr Bitterstoffe sind enthalten. Leber und Galle werden es Ihnen danken.

Das große Potential liegt aber in der Wurzel. Je nach Jahreszeit variiert der Gehalt an Inhaltsstoffen. Im August enthält die Wurzel sehr viel Inulin, ein Fruchtzucker mit starker Süßkraft, der den Blutzuckerspiegel des Diabetikers nicht beeinflusst.

Verarbeitung

Blätter können roh oder gekocht als leckere Salate, Gemüse und Paste zubereitet werden.
Auch das Bleichen der Blätter ist sehr beliebt. Dazu wird die Pflanze einfach mit Mulchmaterial abgedeckt. Blätter können auch getrocknet und für spätere Teekuren genutzt werden. Ältere Blätter kann man auch dünsten und dann zu Salat oder Gemüse verarbeiten.
Blüten sind vor allem sehr dekorativ und verfeinern Quark, Butter, Salate, Suppen und Gemüse. Die Knospen werden wie Kapern mit Essigwasser konserviert, eignen sich aber auch vorzüglich als Nudelbeilage.
Der Stängel ist für unsere Leber ein wahrer Segen, sollte aber sparsam dosiert werden.
Die Wurzel wird meistens für therapeutische Zwecke genutzt. Sie kann nach dem Säubern klein geschnitten, getrocknet oder in Schnaps bzw. Wein ausgezogen werden.

Zubereitungsformen

Tee aus Wurzeln und Blättern: 2 Tl getrocknete Droge mit 250ml kaltem Wasser ansetzen, 1 Minute aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen.

Besonders die Frühjahrswurzel wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd.
Als Auflage für übermüdete Augen legt man die Wurzel über Nacht in kaltes Wasser, seiht dann säuberlich ab und legt die getränkten Pads auf die Augen.

Der Milchsaft des Stängels hat schon manche Warze zum Verschwinden gebracht.
Tinktur: Mischungsverhältnis 1:5. Der Ansatz wird mit 35%igen Alkohol übergossen und an einem dunkeln Ort ausgezogen. Inzwischen immer wieder verschütteln. Nach 3 Wochen abseihen und in dunkle Gläser füllen. 2 Jahre haltbar

Presssaft: ziemlich aufwendig in der Herstellung. Man kann natürlich für eine Reinigungskur auf industriell hergestellte Produkte zurückgreifen.

Mein Rezeptvorschlag für eine Frühjahrskur: 1 Hand voll Löwenzahnblätter, 1 Orange, 1 Apfel, 1/8l Buttermilch, 1 Tl Blütenpollen. Alle Zutaten mixen und kurmäßig 2 bis 3 Wch. trinken.

Wein: 5 Tl getrocknete zerkleinerte Wurzelstücke in 1l Weißwein ansetzen und ungefähr 14 Tage ziehen lassen, dann filtern und jeden Tag vor den Mahlzeiten ½ Likörgläschen davon trinken. (besonders bei Blähungen oder Verdauungsproblemen)

Wichtige Inhaltsstoffe

Bitterstoffe
Das Taraxacin im Löwenzahn regt den Appetit an und fördert die Verdauung bzw. die Bildung von Gallensaft. Am meisten Bitterstoffe sind in der Wurzel enthalten, aber auch in den älteren Blättern.

Cholin
Diese Aminosäure ist sowohl im Milchsaft des Stängels als auch in der Wurzel vorhanden. Sie wirkt gefäßerweiternd und blutdrucksenkend. Cholin wird ausschließlich durch unsere Nahrung aufgenommen. Ein Mangel kann zu Leberverfettung

Inulin
Dieses Kohlenhydrat findet man in vielen Korbblütlern, z.B: auch im Alant (Inula helenium), von dem es den Namen hat.
Es besteht vorwiegend aus Fructose, also Traubenzucker und nicht Glucose (Haushaltszucker). Deshalb ist Löwenzahn auch für Diabetiker sehr geeignet.

Mineralien
Löwenzahn enthält viele davon, wodurch es zu einem der wertvollsten Frühlingskräuter wird. In den Blättern befindet sich besonders viel Kalium, ein Enzym, das sowohl für Muskeln und Fasern, vor allem aber auch für das Reizleitungssystem des Herzens von großer Bedeutung ist. Sowohl Kalium als auch Natrium sorgen für die Wasserregulation im Körper, ersteres, nachdem es Wasser ausschwemmt, letzteres nachdem es Wasser zuführt.

Kalzium schließlich ist für das Wachstum von Knochen, Haaren und Zähnen wichtig.

Vitamine
Den größten Vorrat an Vitaminen finden wir natürlich in Obst und Gemüse, also in einer vollwertigen Ernährung, aber auch der Löwenzahn hat einiges zu bieten. Da ist einmal das Provitamin A zu nennen, das für den Sehvorgang bzw. für das Knochenwachstum und die Zeugungsfähigkeit eine wichtige Rolle spielt.

Vitamin C sorgt für die Stärkung der körpereigenen Abwehr und hilft mit, verbrauchtes Vitamin E zu regenerieren.

Vitamin E selbst ist der wichtigste Zellschutz.

Vitamin B1 sorgt für die Verstoffwechselung der Kohlehydrate, Vitamin B2 für einen optimalen Sauerstofftransport. Ein Mangel kann zu Blutarmut führen.

Löwenzahn in der Küche

Kräuter- Quark
250g Magerquark, 1 Becher Sauerrahm, 1 Knoblauchzehe, einige Löwenzahnblätter und Blütenknospen, fein geschnittene Radieschen, etwas Schnittlauch, Kerbel, Pfeffer, Salz

Wurzelgemüse
Löwenzahnwurzeln und Gelbe Rüben waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Das Gemüse in ganz wenig Wasser kurz dünsten und mit wenig Zucker leicht glasieren. Mit Salz, Pfeffer und Petersilie würzen.

Löwenzahn-Spaghetti
3 Handvoll Löwenzahnblätter kurz blanchieren. Zwiebeln in Olivenöl glasig dünsten, eine klein gehackte Knoblauchzehe hinzufügen und dann die Löwenzahnblätter bzw eine Tasse voll Löwenzahnblüten hinzufügen. Mit einer leichten Mehlschwitze und etwas Sahne binden, würzen und evt. mit Parmesankäse bestreuen. Die Soße unter die bissfest gekochten Nudeln rühren.

Sie kann auch mit Champignon oder Tomatenwürfeln verfeinert werden.

Löwenzahn-Fruchtcreme
1 Handvoll Blüten, 200ml Apfelsaft, 200ml Wasser, 150g Zucker, Saft von 2 Orangen, Saft von 1 Zitrone, 40g Stärke, 250g Sahne

Die Blüten waschen und von den grünen Kelchblättern befreien. Den Apfelsaft mit Wasser und Zucker aufkochen. Orangen- und Zitronensaft mischen und die Stärke darin anrühren, dann in den heißen Apfelsaft gießen. Eine Minute kochen lassen, dann unter ständigem Rühren abkühlen.

Sahne steif schlagen und mit den Blüten unter die kalte Fruchtcreme heben. Im Kühlschrank für ½ Stunde durchziehen lassen.

Wichtig: Löwenzahn sollte nicht stundenlang gewässert werden, da er sonst viele wertvolle Inhaltsstoffe verliert.

Beim Sammeln keine Plastiktüten verwenden!

Einen guten und gesunden Start in den Frühling!

lg md sm xs