Miezekatze versus Muskelkater

Das ist hier die Frage!

Und damit sind wir schon mitten drin im Thema der verhärteten und verspannten Muskeln, die vielen von uns gerade im Winter zu schaffen machen.

Ein zugiges Lüftchen, Eiseskälte oder nasse Füße führen häufig zu neuralgischen Schmerzen und Verspannungen. Die einseitige, meistens berufsbedingte Fehlhaltung setzt besagter Problematik das Tüpfelchen auf dem I auf.

Wenn sich dann die Muskulatur an bestimmten Stellen so richtig verhärtet anfühlt, bleibt uns zumeist der Gang zum Physiotherapeuten, Chiropraktiker oder Osteopathen nicht erspart.

 

Aber so weit muss es erst gar nicht kommen.

„Immer schön locker bleiben!“, lautet eine oft gehörte Devise, die in unserem Fall nicht nur unser Seelenleben, sondern vor allem unseren Stützapparat meint.

 

Trotzdem darf nicht unerwähnt bleiben, dass das ausgeglichene Seelenleben eine ganz wichtige Rolle in punkto Verspannung spielt, zumal die Bürden des Alltags manchmal recht belastend sein können und uns „das schwere Kreuz“ förmlich aufzwingen.

Sich dabei aber immer weiter hinunterziehen zu lassen, ist der falsche Weg, der zu keiner Lösung beiträgt.

 

„Gott, gib mir die Gnade, mit Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“

 

Dieses wegweisende Gebet, das übrigens zu den Lieblingsgebeten von Papst Franziskus gehört, ist psychologisches Mentaltraining in vollendeter Form.

Ein ewiges Ankämpfen gegen Situationen, die nicht zu ändern sind, raubt uns nicht nur Lebensfreude, sondern vor allem unsere ureigene Lebenskraft.

Diese lässt sich jedoch viel effizienter in Dinge investieren, die sich mit einer guten Portion Optimismus und der entsprechenden Kreativität zu unseren Gunsten verändern lassen.

Unterschätzen wir dabei die kleinen Freuden des Alltags nicht, die uns Zuversicht und Entspannung schenken.

Wie eben einer Miezekatze über ihr weiches Fell zu streicheln, an einer Blume zu riechen, eine gute Tasse Kaffee oder Tee zu genießen, das Lachen eines Kindes zu erwidern und, und, und!

 

Was ich zusätzlich noch alles gegen meine verspannte Muskulatur machen kann, darf in diesem Beitrag keineswegs zu kurz kommen.

Das habe ich nämlich den Teilnehmern und Teilnehmerinnen beim gestrigen Vortrag „Naturantibiotika und ätherische Öle für winterliche Beschwerden“ in St. Johann im Ahrntal hoch und heilig versprochen.

 

In diesem Rahmen ein herzliches Danke euch allen für euer zahlreiches Erscheinen und ganz besonders den Vertreterinnen des Katholischen Familienverbandes, die diese Veranstaltung ermöglicht haben.

 

Tipps zur Lockerung unserer Muskulatur

  • regelmäßige Bewegung
  • Feldenkrais, Yoga und Pilates bieten tolle Ansätze für Menschen, die häufig unter Verspannungen leiden
  • warme Bäder
  • feuchtwarme Wickel oder Auflagen: hierfür ist eine heiße  Kartoffelpackung oder ein Heublumensack bestens geeignet (wird im nächsten Beitrag näher erläutert)
  • Johanniskrautöl zur Schmerzlinderung und Lockerung
  • Arnikaöl zur Förderung der Durchblutung
  • ätherische Öle wie Lavendel, Majoran, Rosmarin, Pfefferminze, Eukalyptus, Wacholder, Cajeput wirken schmerzlindernd und durchblutungsfördernd. Sie sollten allerdings nie pur, sondern in einem Ölgemisch auf die Haut aufgetragen werden.

 

Zum Schluss möchte ich an dieser Stelle auch noch das Rezept jener Muskelsalbe mit euch teilen, das die Teilnehmer/Innen als kleines Dankeschön für ihr Kommen, mit nach Hause nehmen durften.

 

Dafür brauchen wir:

50ml Rosmarin - (Ölauszug Rosmarinnadeln in Olivenöl für 14 Tage ausziehen lassen)

50ml Johanniskrautöl, 30ml Franzbranntwein (oder Arnikatinktur), je 5 Tropfen ätherisches Öl von Wintergreen (schmerzlindernd), Kampher (schmerzlindernd und durchblutungsfördernd), Wacholder (löst Muskelkater und Gliederschmerzen), 20g Kokosfett (hautpflegend, antibakteriell), 15g Bienenwachs, 3 TL Lanolin (Emulgator)

 

Zuerst werden alle öligen Komponenten im Wasserbad erwärmt oder geschmolzen. Das sind in unserem Fall die Grundöle, das Bienenwachs, das Lanolin und das Kokosfett.

Dann wird der Franzbranntwein auf die gleiche Temperatur gebracht und tröpfchenweise in die Ölphase eingerührt. Dazu verwendet man ein Handrührgerät auf kleinster Stufe.

Die ätherischen Öle werden erst nach dem Abkühlen beigemischt.

 

Anmerkung: Für eine schmerzlindernde und durchblutungsfördernde Muskelsalbe ist es nicht notwendig, alle von mir beschriebenen Komponenten zu verwenden.

Weiters erfolgt ihr Einsatz auf eigene Verantwortung und ohne Gewähr.

 

Zur Herstellung einer Muskelsalbe reicht auch ein Grundöl (z.B. Johanniskraut oder Rosmarin-Ölauszug), das im Verhältnis 10:1 (auf 100ml Öl 10g Bienenwachs) mit Bienenwachs eingedickt und mit einem ätherischen Öl nach Wahl angereichert wird.

Franzbranntwein oder Allgäuer Latschenkieferöl ist ein altes Heilmittel gegen Muskelkater und Gliederschmerzen, das verschiedene durchblutungsfördernde ätherische Öle, vorwiegend Latschenkiefer beinhaltet.

 

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