Pflanzenknospen und Menschenknospen

Liebe Hörerinnen und Hörer

 

Die Natur ist ständiger Veränderung unterworfen.

Stoßen wir bei unseren Spaziergängen derzeit noch vielfach auf Schnee und Eis, so sind doch immer wieder schon zaghafte Ansätze des sich nahenden Frühlings sichtbar.

 

Die Artenvielfalt der langsam anschwellenden Knospen lässt uns staunen.

Dass man für die Pflanzenbestimmung manchmal ganz schön tüfteln muss, das ist das eine.

Die Überlegung, dass Knospen als Symbol jungen menschlichen Lebens gelten, das andere.

 

Denn gleich der pflanzlichen Knospe sind auch in uns alle Erbanlagen von Beginn an angelegt.

 

Für die künftige Entwicklung ist es forthin entscheidend, ob die vorhandene Energie frei fließen kann und die äußeren Rahmenbedingungen es schaffen, die Knospe zur Blüte zu führen.

 

Alles hat seine Zeit. Dies gilt auch und im Besonderen bei der Begleitung von Kindern ins Leben. So bedarf es einer guten Hand und eines großen Herzens voller Liebe, den Reifegrad der uns anvertrauten Knospen richtig einzuschätzen, besonders vorwitzige vor Schaden zu bewahren und übervorsichtige liebevoll zu ermutigen.

 

Vor allem aber braucht es im erzieherischen Tun auch die Einsicht, die natürliche Anlage der Knospe zu erkennen und aus einem Apfelzweig keinen Kirschzweig machen zu wollen.

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