Sonnenhüte voll im Trend
Im heurigen Sommer war der Schutz vor allzu praller Sonne unerlässlich. Inzwischen sind Sonnenhüte nicht nur auf unseren Köpfen, sondern vermehrt auch in unseren Gärten auszumachen. Anlässlich meines Besuches auf der Bundesgartenschau in Brandenburg staunte ich nicht schlecht über die große Vielfalt besagter Korbblütler, die sich wohl auch aus diesem Grunde zu beliebten Gestaltungselementen für sonnige und eher trockene Standorte etabiliert haben. Zudem punkten Echinaceen mit einer langen Blütezeit und mit einem dekorativen Fruchtstand, der für die Namensgebung verantwortlich zeichnet (echinos=Igel). Besonders in Kiesgärten spielt Echinacea in Verbindung mit diversen Gräsern oder luftigen Pflanzen wie Argentinischem Eisenkraut (Verbena bonariensis) oder Prachtkerzen (Gaura lindheimeri) eine tragende Rolle.
Das war nicht immer so, denn die aus Nordamerika stammende Wildpflanze hat erst nach und nach unsere heimischen Gefilde erobert. Mittlerweile finden wir diese, für verschiedenste Beschwerden bestimmte Stammesmedizin der Indianer aber in jeder Apotheke und es gibt wohl nicht viele Menschen, denen Echinacea als immunstärkendes Mittel noch nie begegnet ist. Allerdings sind nicht alle Sonnenhutarten als Heilpflanze ausgewiesen. Zur therapeutischen Behandlung geeignet sind lediglich Echinacea purpurea (purpurfarbener Sonnenhut), Echinacea angustifolia (schmalblättriger Sonnenhut) und Echinacea pallida (blassfarbene Kegelblume).
Je nach Sorte werden entweder die Wurzel oder aber auch die oberirdischen Pflanzenteile für den therapeutischen Einsatz verarbeitet. Wer sich einen alkoholischen Auszug selber zubereiten möchte, ist mit Blüten und Blättern gut bedient. In Zeiten, wo Erkältungsviren vermehrt auf ihre Opfer lauern, kann man mit dem Sonnenhut auf der „Hut“ sein. Als besonders wirksam erweisen sich Echinacea Präparate bei der Behandlung von Husten, Schnupfen und Rachenentzündung. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen eine große Palette an wirksamen Inhaltsstoffen, die von Bitterstoffen über Glykoside, ätherischen Ölen bis hin zu Zuckerverbindungen wie das Inulin gehen, das den Aufbau von Killerzellen stimuliert und somit die körpereigene Abwehrfunktion auf natürliche Weise unterstützt. Als mildes Antibiotikum wird Echinacea im Kampf gegen Streptokokken und Staphylokokken eingesetzt. Sonnenhut-Präparate sind mittlerweile in verschiedensten Aufbereitungsformen zu finden. Neben der klassischen alkoholischen Tinktur gibt es auch Trockenextrakte in Form von Tabletten oder alkoholfreie Presssäften, die sich speziell für Kinder eignen.
In der Homöopathie ist die Pflanze ebenfalls längst angekommen. Die Kügelchen dienen der allgemeinen Stärkung der Immunabwehr, helfen bei bakteriellen Infektionen, chronischer Müdigkeit, vergrößerten Lymphknoten, eitrigen Hauterkrankungen.
Als Wundheilmittel kann eine Echinaceasalbe hilfreich sein. Dazu werden 5g Bienenwachs und 1 voller Teelöffel Lanolin in 50ml warmem Olivenöl aufgelöst. Dann tropfenweise 4ml Sonnenhut-Tinktur und ½ Tl Heilerde einarbeiten und bis zum Abkühlen weiterrühren.
Vorsicht: Menschen mit einer Korbblütlerallergie, mit einer Immunerkrankung (Aids, Leukämie, Tuberkolose, Autoimmunerkrankung…) sollten von Echinacea-Präparaten Abstand nehmen. Bei anderen /Unsicherheiten ärztliche Rücksprache halten!