Stark wie ein Löwe
Stark wie ein Löwe ist er, der Löwenzahn, aber bei weitem nicht so gefährlich wie seine scharfen Zähne.
Denn dieser Frühjahrsblüher, der allzu oft als lästiges Unkraut beschimpft wird, hat es in sich und alle, die auf ihre Gesundheit halten, kommen an ihn nicht vorbei.
Jetzt, wo sich die Natur wie im Zeitraffer verwandelt, gibt es schon allerhand an frischem Grün zu entdecken.
Während die Blätter von Bäumen und Sträuchern dem Geschehen allerdings noch nicht so recht vertrauen, fürchten sich die meisten der Zwiebelpflanzen nicht vor einem erneuten Kälteeinbruch im März.
Die Leberblümchen schließen sich ihnen an und Veilchen, Primeln und Stiefmütterchen.wollen nicht nachstehen.
"Jetzt ist es auch höchste Zeit für mich", denkt da der Löwenzahn und beginnt, seine Blattrosetten richtig aufzubügeln. Die Knospenbildung ist bereits voll im Gange und einzelne ganz ungeduldige Exemplare schieben sogar schon ihren Stängel in die Höhe, um diesen dann schließlich mit einer strahlendgelben Blüte zu krönen.
Auf irgendeine Weise sind alle Pflanzenteile des Taraxacum officinale nutzbar.
Abgeleitet wird der botanische Name vom Griechischen und bedeutet taraxis = Augenentzündung und akeonai = heilen.
Löwenzahn ist vor allem zur Unterstützung von Leber und Galle prädestiniert.
Seine Bitterstoffe wirken sich allerdings auch günstig auf die Ausscheidungsorgane aus, weshalb der "Zichorie" bei Rheuma, Gicht, Arthrose und Hautunreinheiten ein Muss ist und in der Küche oder als Heilmittel regelmäßig eingesetzt werden sollte.
Löwenzahntee wird auch bei Nieren- und Gallensteinen empfohlen.
Den Wasserstoß, der kleine Steine ableiten kann, wird wie folgt durchgeführt:
2 Tl geschnittene Wurzeln mit ½ l kaltem Wasser aufsetzen,
bis zum Siedepunkt erhitzen
und 1 Minute kochen lassen.
Nach 20 Minuten abseihen.
Diese Menge mit einem weiteren Liter lauwarmen Wasser mischen und innerhalb einer Viertelstunde trinken.
Und immer noch nicht genug!
Denn Löwenzahn beinhaltet auch jede Menge an wertvollen Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Diese sind für eine Frühlingskur unerlässlich.
Das Inulin (Stärke), das sich hauptsächlich im Herbst reichlich in den Wurzeln einlagert, vermag die Bauchspeicheldrüse anzuregen und Diabetes günstig zu beeinflussen.
Bei so viel positiver Energie darf ein Löwenzahn-Verdauungsschnäpschen keinesfalls fehlen.
Es wird aus 2 Handvoll Löwenzahnblüten, einer 10cm langen Löwenzahnwurzel, aus 5 Schafgarbenblättern, je 1 TL zerstoßenen Fenchel- und Anissamen, 1 frischen Trieb Zitronenmelisse, 5 Scheiben Ingwer, 50g Honig und 1l Korn hergestellt.
Die Blüten können zum Teil ausgezupft und zum Teil mit den grünen Hüllblättern ausgezogen werden.
Bleibt nur noch zu sagen: Wohl bekomm`s!