Therapiezentrum Garten
Der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten.
So lautet ein weiser Spruch – an dem viel Wahres dran ist.
Sobald die Tage länger und wärmer werden, steigen die Laune und gleichzeitig das Verlangen, sich, so oft es die Zeit erlaubt, im Freien aufzuhalten. Auch für Gärtnerinnen und Gärtner gibt es zu Frühlingsbeginn kein Halten mehr. Die Sehnsucht nach frischem, selbst gezogenem Grün, gepaart mit der Freude über die bunte Blumenvielfalt, ist Triebfeder für die oft anstrengende Arbeit. Oder ist es etwa der Konkurrenzkampf mit der Nachbarin, wer den ersten erntereifen Salatkopf, das erste knackige Radieschen, aufweisen kann?
So oder so: Ein Garten hat viele Vorzüge, die Arbeit darin bietet den entsprechenden Rahmen für Ruhe oder Bewegung. Zudem ist er ein Ort des Experimentierens und des Lernens, offenbart er sich doch als Mikrokosmos des großen Ganzen, in dem sich die Gesetzmäßigkeiten der Natur im Kleinen widerspiegeln.
Gärten erinnern uns an unsere Wurzeln, stellen unsere Sinne wieder her, beruhigen unsere Seelen, flößen uns Sinn für Freude ein.
Darin liegt das Geheimnis ihrer Kraft zum Heilen.
Dass ein persönliches Stückchen Grün, und sei es bloß ein Blumentopf, therapeutische Wirkungen haben kann, wird mittlerweile wissenschaftlich bestätigt und therapeutisch eingesetzt. Erfolgreiche Modelle des sogenannten „Healing Garden“ bestätigen, dass Krankenhauspatienten mit weniger Schmerzmitteln auskommen, wenn sie durch das Fenster auf grüne Landschaft blicken können.
Die Farbe Grün ist nicht nur die Farbe der Hoffnung, sondern verhilft zu größerer Gelassenheit und Ruhe, was wiederum zur Muskelentspannung beiträgt und nachweislich sogar zur Blutdrucksenkung führen kann.
Aber es gibt noch einen weiteren Ansatz, der den Erfolg der Gartentherapie untermauert – die Gartenarbeit selbst.
Bei Alzheimer-Patienten wird das Erinnerungsvermögen über die Sinne, vor allem durch den Geruchssinn stimuliert. Psychisch Kranke, geistig Behinderte oder Suchtkranke profitieren von den Erfolgserlebnissen, die ihnen ein Stück Selbstwert wiedergeben. Zum anderen ist Gartenarbeit aber auch ideal, um gewisse Grundwerte wie Geduld, Ausdauer, Umgang mit Rückschlägen zu festigen und täglich neu zu trainieren.
Wenn wir jenen aus den mittelalterlichen Klöstern bekannten „Hortulus sanitatis“ nicht lediglich als Lieferant von Gemüse, Kräutern und Pflanzen sehen, sondern als einen Raum der Düfte, der Geräusche, der schönen Farben, der vielen kleinen Wunder, haben wir eine gute Möglichkeit, unseren Kindern im kleinen Rahmen ein Stückchen heile Welt zu kreieren. Es gibt hier Möglichkeiten genug zum Spielen, Toben und Entdecken, aber gleichzeitig zum „Gedeihen, Wachsen, Blühen, Reifen und Verwurzeln“, sodass sie für die Anforderungen des Lebens gewappnet sind.
Dieses Plädoyer für den Garten soll jene, die kein Stückchen Land ihr Eigen nennen, nicht entmutigen. Unsere Natur hält die Arme für alle offen, man muss sich nur auf sie einlassen. Sie ist großzügig und bietet Ernte zum Nulltarif an, für Raubbau hat sie allerdings kein Verständnis.
Wer sich jetzt im Frühling etwas Gutes tun und seine Säure-Basen-Balance ins Gleichgewicht bringen will, kommt an Brennnessel, Giersch, Gundelrebe, Löwenzahn, Vogelmiere und Wegerich nicht vorbei. In Maßen und je nach Vorliebe gemeinsam mit Wasser, Milchprodukten und Früchten zu Smoothies gemixt, sind solche Getränke reinste Energiebomben und können sogar eine Mahlzeit ersetzen.
Rezept zum Mixen
1 Handvoll Wildkräuter, Saft einer Orange, 1 Banane, 1 EL lösliche Haferflocken, 1/4 Liter Buttermilch, evt. 1 EL Honig oder Blütenpollen sowie 1 Schuss Leinöl ergeben einen wundervollen Smoothie.