Verkehrte Welt!
Während wir heuer bereits anfangs März unter sommerlichen Temperaturen stöhnten, scheinen wir jetzt im Juni beinahe in einer Sintflut unterzugehen. Obwohl die Natur das Nass von oben bitter nötig hat und der Grundwasserspiegel endlich wieder auftanken kann, fragen wir uns dennoch: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“
Doch genug gelärmt, das Pfingstwochenende steht vor der Tür und verspricht ein paar freie Tage zum Durchatmen und zum Luftholen.
Der Aufenthalt im Garten kann wesentlich zu unserer Entspannung beitragen. Wer „nur“ einen Balkon oder eine Terrasse besitzt, sollte sich mit folgender weisen Aussage von Hugo von Hofmannsthal trösten!
„Es ist ganz gleich,
ob ein Garten groß oder klein ist.
Was die Möglichkeit seiner Schönheit betrifft,
so ist seine Ausdehnung so gleichgültig,
wie es gleichgültig ist,
ob ein Bild groß oder klein,
ob ein Gedicht zehn oder hundert Zeilen lang ist.“
Und fürwahr: manchmal kann ein großer Garten auch ganz schön belastend sein. Ich weiß, wovon ich spreche!
Nichts desto trotz: Mein Rosengelee hat mich heute morgen wieder voll dafür entschädigt.
Das Rezept kann ich ja auch gleich mitliefern! Dazu 5 Duftrosenblüten entblättern und mit ½ l heißem Apfelsaft übergießen. Abkühlen und in einem Glasgefäß im Kühlschrank für einen weiteren Tag ausziehen lassen. Dann den Saft abseihen und mit einem Glas Rosenwasser (Apotheke!) und der entsprechenden Menge Gelierzucker mischen. Zum Kochen bringen und in kleinen Gläsern abfüllen. Evt. ein paar Blütenblätter beifügen.
Alle, die demnächst ihren wohlverdienten Urlaub antreten, unbeschwerte Ferientage, begleitet von einem Gedicht, das sich eine Zuhörerin bei „Stilfs vertikal“ gewünscht hat, die ich an dieser Stelle eigens grüßen möchte!
Du sei du
Den Weg, den du vor dir hast, kennt keiner.
Nie ist ihn einer gegangen, wie du ihn gehen wirst.
Es ist dein Weg. Unauswechselbar.
Du kannst dir Rat holen, aber entscheiden musst du selber.
Hör auf die Stimme deines inneren Lehrers.
Gott hat dich nie allein gelassen.
Er redet in deinen Gedanken mit dir.
Vertraue ihm und dir.
Nimm dich an.
Sei du, der du bist.
Erst dann kannst du anfangen zu werden,
was du sein möchtest.
Versteh deine Schwächen,
erst dann kannst du an ihnen arbeiten
und sie zu Stärken verwandeln.
Setz deine Stärken so ein,
dass du noch zerbrechlich bleibst
und niemanden unnötig abschreckst.
Achte auf deine Unsicherheiten,
sie öffnen dir Wege in ein neues Land.
Deinen Beitrag zur Welt wird dir keiner leisten,
weil niemand die Welt so sieht wie du.
Weil du unterwegs bist,
gehört auch eine Veränderung zu dir.
Auch sie ist einmalig.
Du bist auch, was du wirst.
Bleibe bei dir, bei deiner Schönheit und Herbheit,
bei deiner Freiheit und deinen Grenzen.
Gott, der Herr wird dich auf deinem Weg begleiten,
sein Geist dich beseelen, wenn du es nur zulässt
und die leisen Töne nicht überhörst.
Bleibe bei dir und sei du.
Die Welt braucht dich so, wie du bist.