Vorfrühlingsgefühle

 

Heute muss ich es einfach wissen!  Tatsächlich, der erste Löwenzahn ist da. 

Der mancherorts noch hartgefrorene Boden macht mir die Ernte nicht leicht, aber für zwei leckere Portionen reicht es allemal. Und zarte Bärlauchblättchen, wilde Primeln, Gänseblümchen und eine Löwenzahnblüte – alles aus dem eigenen Garten, setzen meinem ersten Salat die Krone auf.

Man denke daran: die oberirdischen Teile sind kraftvoll, die unterirdischen noch kraftvoller!

Darum lohnt es sich, bei der Löwenzahnernte auch ein Stück Wurzel mitzustechen. Ihre Reinigung ist zugegebenermaßen etwas mühsam. Eine Wurzelbürste erfordert mehr Geduld als das Schälen mit dem Kartoffelschäler. Zur Belohnung bleibt allerdings auch mehr übrig. Die kleingehackten Wurzelstücke besitzen jetzt im Frühling wesentlich mehr Bitterstoffe als im Herbst, wo die Wurzel vor allem Stärke (Inulin) einspeichert. Galle und Leber werden sich darüber freuen.

 

Wer in seiner Familie beim "Ziggori" auf Widerstand stößt, kann sich mit ein paar Tricks helfen. Ist es auch nur ein klein wenig Grün, das da auf den Tisch kommt - es ist allemal besser als gar nichts!

Entweder gibt man einzelne kleingehackte Blätter unter einen Mischsalat oder man mildert den intensiven Geschmack durch die Beigabe von gekochten Kartoffelscheiben ab. Als weitere Variante bietet sich an, gehackte Zwiebeln, Sonnenblumenkerne und geröstete Brotwürfel unterzumischen.

Für Menschen, die unter Zeitdruck stehen oder zum Sammeln keine Zeit finden, wäre die Durchführung einer Säftekur zu empfehlen. Dabei werden die ober- und unterirdischen Teile des Löwenzahns entsaftet und mit Wasser gemischt,  (1-2 EL täglich) oder ein paar Blätter mit etwas Obst in Wasser oder Buttermilch gemixt. Das Einrühren eines Esslöffels Blütenpollen liefert zusätzliche Energie.

Es gibt allerdings auch jene Menschen, die keine Gelegenheit zum Pflücken finden. Dann heißt es auf jene Zeit zu warten, in der der Löwenzahn seine Fallschirmchen entlässt und sich flugs 2 Handvoll davon zu sichern. Die Samen werden in einer Blumenkiste ausgebracht, fest angedrückt und feucht gehalten. Mit etwas Geduld ist dadurch die Sommerernte gesichert! Fleißiges Abschneiden ist der beste Garant für den fortwährenden Frischekick.

 

 

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