Wenn Hirsche sprechen könnten...
Wenn Hirsche sprechen könnten...
...dann würden sie bestimmt davor warnen, ihre Zungen für Heilzwecke zu verwenden.
Gottseidank sind naturbewanderte Menschen intelligent genug und wissen, dass es sich bei diesem "Entgifter und Reiniger" aus der Hildegard-Medizin um eine Pflanze handelt, die der Familie der Farngewächse angehört.
Hirschzungen sind vorwiegend an schattigen und feuchten Standorten anzutreffen.
Wie in der Rastenbachklamm bei Altenburg/Kaltern zum Beispiel, oder auf dem Schluchtenweg von Andrian hinauf nach Gaid.
Da die Hirschzunge (Phyllitis scolopendrium) aber streng unter Naturschutz steht, ist es sinnvoll, im Fachhandel nach getrocknetem Pflanzengut Ausschau zu halten.
Außer man züchtet sie im eigenen Garten, was an einem feuchten Schattenplatz problemlos gelingen kann.
Ihre langen und schmalen Blätter erinnern tatsächlich an die Zunge eines Tieres.
Ob Hirschzungen allerdings so lang werden, wage ich zu bezweifeln!
Aber das ist eine andere Geschichte.
Mein, in diesem Beitrag beschriebenes Hirschzungen-Elexier gilt bei Hildegard (und da bin nicht ich gemeint!) als Universalmittel gegen vielerlei Leiden.
Besonders Lunge und Leber profitieren von seiner unterstützenden Kraft.
Wenn bei chronischem Husten (mit Ausnahme von Raucherhusten!) nichts mehr zu helfen scheint, darf man ebenfalls auf die Hirschzunge vertrauen und sich nach der kurmäßigen Anwendung über den Erfolg freuen.
Hildegard verweist in ihren Schriften auf den Zusammenhang von Lunge, Leber und Hormondrüsen.
Darum spielt besagtes Farn auch bei Wechseljahrbeschwerden oder sonstigen Frauengeschichten als hormonell ausgleichendes Mittel eine wichtige Rolle.
Weiters ist die große Heilerin aus dem Mittelalter davon überzeugt, dass das Hirschzungen-Elexier Eingeweideleiden lindern, Verschleimung auflösen und bei Eileiterentzündungen, Myomen, Ausfluss, Schilddrüsen- und Bauchspeicheldrüsen-Funktionsstörungen helfen kann.
Das Elixier aus der Hirschzunge ist im Hildegard-Handel auch unter dem Namen SCOLOVIN erhältlich.
Dank der Bücher meiner geschätzten Hildegard Lehrerin Brigitte Pregenzer und des Hirschzungenfarnes in meinem Garten bin ich in der Lage, mir dieses Heilmittel selbst herzustellen.
Und so geht`s:
1 l Rotwein mit 6 g Hirschzungenkraut 5 Minuten kochen.
Mit 3 EL Honig nochmals aufkochen und auskühlen lassen.
6 g Zimt und 3 g langen Pfeffer dazugeben und nach nochmaligem Aufkochen abseihen.
Anwendung:
In der 1. Woche nach jedem Essen einen Schluck nehmen.
In der 2. bis 6. Woche vor und nach dem Essen einen Schluck einnehmen.
Wohl bekomm`s!