Willkommen im Neuen Jahr

Gedanken zum Neuen Jahr

 

Immer schneller, immer größer, immer mehr! Wer kennt sie nicht, die markanten Schlagwörter und Bilder, die tagtäglich durch die Medien geistern. Die  Botschaft kommt an. Bei jedem von uns, bewusst oder unbewusst.

Sie will uns weismachen, dass wir den Zug zum Erfolg, zum Reichtum, zum Glück…verpassen, wenn wir uns weigern, dem Trend der Zeit nicht Folge zu leisten.

Menschen, die diesem Druck nicht gewachsen sind oder konsequent der Spirale des immer "Mehr" zu entfliehen versuchen, werden schlechthin als „ Spinner“ bezeichnet bzw. als Versager abgestempelt.

 

Zum Jahreswechsel tun wir gut daran, der eingespielten Routine, die unserem Leben den Takt vorgibt, bei Bedarf ein Schnippchen zu schlagen.

Ein einfaches Beispiel hierfür spricht Bände.

Das Überleben ohne Handy scheint in unserem „modernen“ Zeitalter unmöglich. Es hat in den letzten Jahren zu einem nie dagewesenen Abhängigkeitsfaktor geführt. Und welch kuriosen Blüten diese Rund-um-die- Uhr- Erreichbarkeit hervorbringt, erkennen wir spätestens dann, wenn wir im Bus fahren, im Cafe` oder bei Tisch sitzen, wenn wir uns auf der Straße bewegen, uns mit Freunden treffen oder wenn urplötzlich ein Klingelton in einer gerade unmöglichen Situation aus irgend einer Tasche erschallt. Als besonders anstrengend empfinde ich in diesem Kontext auch die vielen „Sammelglückwünsche“, die an besonderen Festtagen meine Mailbox füllen.

Kürzlich habe ich einer Zeitungsnachricht entnommen, dass sich immer mehr junge Mütter beim Stillen ihres Babys vorzugsweise mit Facebook und Co. beschäftigen.

Die Liste ließe sich noch fortführen, wir wollen es aber nicht übertreiben!

Wenden wir uns lieber jener Zeit zu, die sich endlos zu dehnen scheint und die Welt gefühlsmäßig anzuhalten vermag. Jene Zeit also, wo wir uns auf die Aufforderung „Die Pflicht ruft!“ die provokante Antwort „Ich rufe später zurück!“ erlauben.

Ein Kinderlachen, ein angenehmes Gespräch, die Liebe zu einem Menschen, ein Wiedersehen, die Arbeit im Garten…viele Gelegenheiten, die uns aus dem banalen Alltagsgeschehen reißen und die Zeit vergessen lassen.

Derzeit kann auch ein Winterspaziergang für die willkommene Entspannung sorgen . Nach dem  Schneefall der letzten Tage warten einzigartige weiße Wunder darauf, von uns entdeckt zu werden. Da gibt es Bäume und Gräser, die sich im Raureif wie Märchengestalten aus einer geheimnisvollen Welt zur Schau stellen, schillernde Eiszapfen, die das Licht der Sonne wiederspiegeln und der klare Sternenhimmel, der sich in der kalten Jahreszeit zum Greifen nahe anfühlt.

Diese ganz besonderen Eindrücke lassen uns erahnen, dass die Natur trotz Kälte lebt und im Verborgenen für  Veränderungen gerüstet ist.

Vielleicht können wir es ihr gleichtun, alte Spuren hinter uns lassen, um auf neue Wege zu gelangen. Vielleicht hilft uns gerade dieser mutige Schritt, unseren Alltag ein Stück weit lebenswerter zu machen?

Mit den besten Wünschen für ein friedvolles und gesegnetes 2018 lasst uns gemeinsam aufbrechen in ein spannendes Kräuterjahr!

lg md sm xs